Rotes Kreuz: Zunehmende Katastrophen haben verheerende Auswirkungen auf globale Ernährungssicherheit

Nur 2,5% der weltweiten Wasserreserven sind Süßwasser und damit als Trinkwasser oder für die Landwirtschaft nutzbar. Bevölkerungswachstum, die Abholzung von Waldflächen oder die zunehmende Bodenversiegelung wirken sich negativ auf den natürlichen Wasserkreislauf aus. Hinzu kommen Auswirkungen der Klimakrisen, von denen viele Länder des Globalen Südens überproportional betroffen sind. 2,4 Milliarden Menschen leben in Ländern, wo Wasser eine knappe Ressource ist und der tägliche Bedarf kaum gedeckt werden kann. Zu wenig sauberes Wasser führt zu Krankheiten sowie Unterernährung.

Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, appelliert: „Ich denke die vergangenen Monate haben uns einmal mehr deutlich vor Augen geführt, wie viele Menschen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, weil sie aufgrund von Konflikten oder Naturkatastrophen ihre Lebensgrundlage verloren, keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und Hunger leiden. Angesichts dessen braucht es dringend mehr bilaterale Mittel zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Menschen. Das gilt sowohl für Nothilfe als auch für längerfristige Projekte, die zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen.“  

Modelldörfer in Ruanda stärken Widerstandsfähigkeit
In Ruanda leben 80% der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Doch durch die Auswirkungen der Klimakrise, Konflikte um Weideland und Abholzungen wird es zunehmend schwieriger für die Menschen. Sie haben mit Armut und Gesundheitsproblemen wie Unterernährung oder Malaria zu kämpfen. Um den Betroffenen zu helfen, verfolgt das Ruandische Rote Kreuz seit 2008 den Ansatz der Modelldörfer – den „Agasozi Ndatwa“. In Zusammenarbeit mit Behörden, Gemeinschaft und lokalen Akteuren werden lokale Pläne für klimafreundliche Lebensgrundlagen und Landwirtschaft, sicheres Trinkwasser sowie eine Machbarkeitsstudie zur Solarisierung von Rotkreuzgebäuden und Aufforstungsmaßnahmen gefördert. Das Ziel: Die Lebensbedingungen der am meisten gefährdeten Menschen verbessern und die Widerstandsfähigkeit der gesamten Gemeinschaft stärken. Unterstützung erhält das Projekt von mehreren Rotkreuzgesellschaften – unter anderem vom Österreichischen Roten Kreuz.
Der Ansatz fördert das Bewusstsein für frühzeitiges Handeln, bevor eine Katastrophe passiert sowie für Krankheiten und deren Vermeidung, lokale Lösungen für den ökologischen Landbau, das Pflanzen einheimischer Bäume sowie gesunde Ernährung.  

Michael Opriesnig: „Projekte wie jenes in Ruanda tragen maßgeblich dazu bei, dass sich die Gemeinden besser auf bevorstehende Krisen vorbereiten und diese auch bewältigen können. Dabei geht es um langfristige Ansätze, für die aber weitere Mittel notwendig sind. Das hohe Niveau des Auslandskatastrophenfonds von 105 Millionen Euro im vergangenen Jahr war ein wichtiger Schritt, den wir sehr begrüßen. Doch die weltweite humanitäre Situation wird nicht einfacher. Unser Appell an die Bundesregierung lautet daher, dieses Niveau zu halten und die bilateralen Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit bis zum Jahr 2027 jährlich um 25 Millionen Euro zu erhöhen.“  

Fotos: https://medien.roteskreuz.at/?c=12569&k=173d49cbcf

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Österreichisches Rotes Kreuz

EntwicklungshilfeErnährungInternationalKlimakriseWasser
Comments (0)
Add Comment