Wien (OTS) – Die Gründung der modernen Türkei jährt sich am 29. Oktober 2023 zum 100. Mal. Anlässlich „100 Jahre Republik Türkei“ sind von 22. bis 29. Oktober im Rahmen eines Ö1-Schwerpunktes 30 Sendungen zum Thema zu hören. Das Programm im Detail ist abrufbar unter https://oe1.orf.at/tuerkei100.
Den Auftakt macht am Sonntag, den 22. Oktober „Ambiente“ (10.05 Uhr) mit einem Streifzug durch die Türkei „Von der Weltstadt Istanbul zum Tor in die Unterwelt“ im antiken Hierapolis.
Die in Istanbul geborene und in Wien aufgewachsene Slam-Poetin, Schriftstellerin und Moderatorin Elif Duygu spricht unter dem Titel „Zwischen Wien und Istanbul“ über ihr Zuhause in zwei Kulturen – in den „Gedanken für den Tag“ von Montag, den 23. bis Mittwoch, den 25. und Freitag, den 27. bis Samstag, den 28. Oktober jeweils um 6.57 Uhr. Von Montag, den 23. bis Mittwoch, den 25. Oktober jeweils ab 9.05 Uhr folgt die Radiokolleg-Reihe „Von der Türkei nach Österreich. Perspektiven auf die neue Heimat“ den Spuren jener, die aus der Türkei gekommen oder in den vergangenen Jahrzehnten schon hier geboren worden sind. Menschen mit oft kurdischem, alevitischem, tscherkessischem oder auch armenischem Hintergrund. Sie sind konservativ oder liberal, gläubig oder atheistisch, bildungshungrig oder fühlen sich abgehängt. Manche haben – mehr oder weniger freiwillig – den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt, weil es keine anderen beruflichen Möglichkeiten gab. Die drei „Radiokolleg“-Teile thematisieren „Eckpunkte der österreichisch-türkischen Geschichte“ (23.10.), „Die Diversität der türkischen Communitys in Österreich“ (24.10.) und „Das Potenzial der dritten Generation“ (25.10.). In „Betrifft: Geschichte“ erläutert Erwin A. Schmidl, emeritierter Historiker an der Landesverteidigungsakademie, die Beziehungen zwischen Habsburgermonarchie und dem Osmanischen Reich während des 1. Weltkriegs – von Montag, den 23. bis Mittwoch, den 25. und Freitag, den 27. Oktober jeweils um 17.55 Uhr.
„Dschinns“ und „Gezi Park 2“
„Neue Musik für eine neue Republik“ ist das Thema von „Anklang“ am Montag, den 23. Oktober ab 10.05 Uhr. Neben Musik von Fazil Say oder Ulvil Celam Erkin gibt es rare und historische Aufnahmen zu hören. In den „Radiogeschichten“ (11.05 Uhr) am Dienstag, den 24. Oktober liest Katharina Knap Auszüge aus Fatma Aydemirs Roman „Dschinns“. Am Mittwoch, den 25. Oktober ist „Muslimische Hilfe für Erdbebenopfer in der Türkei“ Thema in „Praxis“ (16.05 Uhr), ab 21.00 Uhr setzt sich das „Salzburger Nachtstudio“ mit der „Geschichte osmanischer Machtideen“ auseinander. Im „Ö1 Konzert“ am Freitag, den 27. Oktober ab 19.30 Uhr ist Pianist Fazil Say mit seiner Klaviersonate „Gezi Park 2“, Jazz-Fantasien und Wolfgang Amadeus Mozarts Sonate A-Dur zu hören, weiters eine Konzertaufnahme von Felix Mendelssohn-Bartholdys Konzert für zwei Klaviere und Orchester, gespielt vom Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unter Dirigent Andrés Orozco-Estrada und den Pianistinnen Ferhan & Ferzan Önder.
Besuch bei Pinar Selek und 50 Jahre Anadolu Pop
Am Samstag, den 28. Oktober bringen die „Hörbilder“ (9.05 Uhr) das Feature „Pinar Selek: scharfer Blick auf die Türkei“. Trotz harter Repressalien widmet sich die türkische Soziologin Pinar Selek Tabuthemen in der Türkei und macht aus ihrer Parteinahme für die unterdrückte kurdische Bevölkerung kein Hehl. Dafür musste sie 1998 zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Auch nach ihrer Freilassung wird sie mit einem Strafverfahren verfolgt – bis heute. Die „Hörbilder“ haben Pinar Selek im französischen Exil besucht. Ab 10.05 Uhr ist im live aus dem RadioCafe übertragenen „Ö1 Klassik-Treffpunkt“ die Sängerin und Komponistin Özlem Bulut zu Gast, deren Schaffen Jazz und Barockmusik, Pop und traditionelle Musik (darunter natürlich auch solche aus ihrer Heimat Anatolien) durchziehen. „Le week-end“ (13.00 Uhr) begibt sich auf die Spuren von „His Master’s Voice“: Die türkische Abteilung dieser Schallplattenfirma wurde 1925 in der jungen Republik gegründet und man begann augenblicklich, die Starmusiker sämtlicher Genres ins Studio zu holen. In „Apropos Klassik“ (15.05 Uhr) spricht der Musiker, Dirigent, Komponist und Pädagoge Murat Üstün über klassische Musik in der Türkei, über den Weg aus seiner Heimat nach Vorarlberg und über sein kompositorisches Schaffen. Ein schillerndes Kapitel der türkischen Musikgeschichte steht im Mittelpunkt von einem „Diagonal“ (17.05 Uhr) über Entstehung, Hochblüte, Niedergang und Revival des Anadolu Pop und Rock. In der „Ö1 Jazznacht“ (23.03 Uhr) ist der in Istanbul geborene Pianist und Komponist Sabri Tulug Tirpan zu Gast und wird Schlaglichter auf die türkische Jazzszene werfen und von seiner Arbeit erzählen.
„Niemals mit der Masse gehen“
Am Sonntag, den 29. Oktober reflektieren in „Lebenskunst“ (7.05 Uhr) Schriftsteller, Management-Berater und Coach Ercüment Aytac und seine Frau, Bildungswissenschafterin und Kinder- und Jugend-Coach Gülmihri Aytac, die wechselvolle Stellung von Sufi-Orden vor dem Hintergrund der Entstehung der modernen Türkei. In „Du holde Kunst“ (8.15 Uhr) liest Joseph Lorenz unter dem Titel „Ich will kein Lied mehr hören, ich will singen“ Liebesgedichte aus dem Gefängnis von Nâzim Hikmet. „Niemals mit der Masse gehen“ lautet der Titel des Porträts über die Theaterwissenschafterin und Aktivistin Gamze Ongan ab 14.05 Uhr in „Menschenbilder“. Im Mittelpunkt der „Spielräume Spezial“ (17.10 Uhr) steht Gaye Su Akyol, die internationale Sensation der türkischen Popmusik der letzten Jahre. In der „Radiosession“ (19.34 Uhr) spielt der Jazzpianist Cagdas Arsén Gürer eigene Kompositionen und Duos mit dem Saxofonisten Michael Auinger, die „Milestones“ (20.55 Uhr) präsentieren die LP „Sevda“ des türkischen Trompeters Maffy Falay. Das Programm im Detail ist abrufbar unter https://oe1.orf.at/tuerkei100.
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