Glyphosat-Patt: Misstrauensvotum der Mitgliedsstaaten gegen Zulassungsbehörden

Die EU-Mitgliedsstaaten konnten heute keine qualifizierte Mehrheit für die Erneuerung der Zulassung von Glyphosat erzielen. GLOBAL 2000 und das Europäische Pestizid-Netzwerk PAN Europe begrüßen dieses Ergebnis.

“Es ist ein Misstrauensvotum gegen die EU-Zulassungsbehörden EFSA und ECHA, dass die Mitgliedstaaten heute einer Zulassung von Glyphosat nicht zugestimmt haben”, sagt Helmut Burtscher-Schaden, Biochemiker bei GLOBAL 2000. “Leider ist das Misstrauen berechtigt. Die Behörden haben Glyphosat einen Freibrief erteilt, obwohl unabhängige Studien – und teilweise auch die Studien der Hersteller – deutlich zeigen, dass Glyphosat die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Zulassung nicht erfüllt. Zudem stehen die Antragsteller im Verdacht, unvorteilhafte Studien und Daten zurückgehalten zu haben.”

In den kommenden Wochen werden die Mitgliedsstaaten erneut zur Abstimmung über den Vorschlag der EU-Kommission zur Wiederzulassung eingeladen. Es wird erwartet, dass die Kommission den Vorschlag anpassen wird. Sollte erneut keine qualifizierte Mehrheit erreicht werden, liegt die Entscheidung allein bei der Kommission.

Am 25. Oktober werden auf der internationalen wissenschaftlichen Konferenz Umwelt, Arbeit und Gesundheit im 21. Jahrhundert in Bologna neue Forschungsergebnisse aus der multi-institutionellen Global Glyphosate-Study vorgestellt. Die dort präsentierten Daten stammen aus der umfassendsten unabhängigen toxikologischen Studie, die jemals über Glyphosat und glyphosat-haltige Herbizide durchgeführt wurde.

“Wir hoffen, dass die politischen Entscheidungsträger:innen die Ergebnisse dieser unabhängigen Forschung bei ihrer für die Gesundheit der Europäer:innen und die Umwelt folgenschweren Entscheidung berücksichtigen werden”, sagt Burtscher-Schaden abschließend.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. GLOBAL 2000

AgrarEUGlyphosatLandwirtschaftUmwelt
Comments (0)
Add Comment