Bürgermeister-Weinlese am Schwarzenbergplatz: Mehr als nur Folklore

Bei der traditionellen Weinlese im kleinsten Wiener Weingarten am Schwarzenberglatz betonte Bürgermeister Michael Ludwig die vielfältige Bedeutung des Weinbaus für Wien. Dompfarrer Toni Faber sorgte dafür, dass der 2023er in Wien wieder ein gesegneter Jahrgang wird.

"Vor 400 Jahren wären wir hier mitten in den Weingärten gestanden", erinnerte Bürgermeister Michael Ludwig bei der Weinlese im kleinsten Weingarten der Stadt an der Adresse Schwarzenbergplatz 2 an eine Zeit, als in Wien die Weinrieden bis zu den Stadtmauern gereicht haben. Wichtige Anbaugebiete waren etwa die Laimgrube (Gumpendorf, 6. Bezirk) oder Landstraße (3. Bezirk) und im Jahr 1563 befanden sich gezählte 108 Presshäuser innerhalb der Stadt. Noch im 17. Jahrhundert besaßen die meisten Wiener Bürger, viele Klöster und der Landesfürst Weingärten und der Weinbau war einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Wien. Heute ist Wien die einzige Großstadt der Welt mit nennenswertem Weinbau innerhalb der Stadtgrenzen – eine Tatsache, der sich die prominenten Lesehelfer, Bürgermeister Michael Ludwig, Dompfarrer Toni Faber, Landwirtschaftskammerpräsident Norbert Walter und Hausherr Hans Schmid, durch dessen Weingut "Mayer am Pfarrplatz" der Weingarten gepflegt wird, bei dieser symbolträchtigen Weinlese mit Stolz bewusst waren.

Mehr als nur Folklore

Denn der Wiener Weinbau ist weit mehr als Folklore: Aufbauend auf einer jahrhundertelangen Tradition befinden sich heute in Wien die klassische Heurigenkultur und ein moderner Weinbau mit vielen jungen, engagierten Winzer:innen auf Augenhöhe. Darüber hinaus ist es in Wien gelungen, mit dem "Wiener Gemischten Satz" eine Marke zu schaffen, die ebenso tiefe Wurzeln wie große Strahlkraft hat. "Wir wissen sehr wohl, was wir am Wiener Weinbau haben", erklärte Bürgermeister Michael Ludwig bei dieser Gelegenheit. "Denn er ist nicht nur ein Wirtschaftsfaktor, der Arbeitsplätze und Wertschöpfung bringt, sondern auch ein Aushängeschild für den Tourismus und darüber hinaus als grüne Lunge der Stadt ein beliebtes Ausflugs- und Naherholungsziel für die Wienerinnen und Wiener!"

Vorfreude auf den Jahrgang 2023

Auf den Jahrgang 2023 darf man sich jedenfalls freuen, waren sich Weingutsleiter Gerhard J. Lobner vom Weingut Mayer am Pfarrplatz sowie Winzer und Präsident der Landwirtschaftskammer Wien, Norbert Walter, einig. Nach einem späten Start mit einem kühlen Frühjahr verlief die Blüte Mitte Juni und die Vegetationsperiode über den Sommer mit etlichen Hitzetagen aber auch ausreichender Wasserversorgung absolut wunschgemäß. Ein kleiner Wermutstropfen war der Hagelschlag Mitte September kurz vor Beginn der Lese, der vor allem in Teilen von Neustift und am Unteren Jungenberg in Stammersdorf Schäden anrichtete und mit Einbußen zwischen 10 und 20 Prozent insgesamt für eine Erntemenge sorgte, die leicht unter dem langjährigen Schnitt liegt. "Die vom Klimawandel verursachten Extremsituationen wie Hitzeperioden und Trockenheit sowie Starkregen-Ereignisse mit Hagel und Erosion stellen uns in der Landwirtschaft vor immer größere Herausforderungen", konstatierte Norbert Walter, der dem kommenden Jahrgang aber ein hervorragendes Zeugnis ausstellt: "Der warme September brachte uns sehr reifes Traubenmaterial und mit dem richtigen Lesezeitpunkt brachten wir Harmonie und Lebendigkeit in die Weine. Saftige Frucht und reife Säure kennzeichnen die Weißweine, dichte Struktur, Farbintensität und geschmeidige Tannine die Roten. Insgesamt freuen wir uns auf einen tollen Jahrgang 2023". (Schluss)

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