Der Niederösterreicher Karl Auer wurde bei der Mitgliederversammlung des Bundesgemüsebauverbands Österreichs kürzlich zum neuen Präsidenten gewählt. Er folgt damit Thomas Blatt nach, der seit 2019 an der Verbandsspitze stand. Auer, der auf seinem eigenen Betrieb Frischgemüse und Gemüse-Jungpflanzen für die Direktvermarktung produziert, hat insbesondere die Themen Arbeitskräfte, Wertschöpfung und Pflanzenschutz zu seinen Prioritäten erklärt und will sich für Verbesserungen einsetzen.
Entlastungen im Lohnkostenbereich für Wettbewerbsfähigkeit entscheidend
"Landwirtschaftliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sind in Österreich lohnkostenmäßig viel stärker belastet sind in anderen europäischen Ländern. Dieses Problem wird durch eine heuer im Mai präsentierte Studie der KMU Forschung Austria auch deutlich untermauert. In Nachbarstaaten mit vergleichbaren Lohnniveaus gibt es Sonderregelungen für Saisonarbeitskräfte mit reduzierten Lohnnebenkostenanteilen. Innovation und Digitalisierung tragen zwar zur Effizienz bei, allerdings auch bei den Mitbewerbern. Daher sind in Österreich dringend Entlastungen im Lohnkostenbereich nötig. Im Gemüsebereich entscheiden wenige Cent über die Wettbewerbsfähigkeit und somit über die Wertschöpfung", unterstreicht Auer.
Fehlen von Pflanzenschutz-Wirkstoffen bedroht Versorgung
Ein zentraler Brennpunkt ist und bleibt auch der Pflanzenschutzbereich. "Die derzeit stattfindende, voranschreitende Reduktion der verfügbaren Pflanzenschutz-Wirkstoffe bereitet uns immer größere Probleme. Wir müssen aufzeigen, dass die Versorgung bei wichtigen Kulturen auf der Kippe steht oder bereits unmöglich geworden ist. Zusätzlich gilt es, alle verfügbaren, innovativen Ansätze und Technologien, wie etwa Präzisionslandwirtschaft oder die Züchtung widerstandsfähigerer Sorten, massiv vorantreiben. Und auch die Entwicklung biologischer Mitteln muss stärker forciert werden", unterstreicht Auer. "Es muss auch der Gesellschaft mit Nachdruck vermittelt werden, dass fehlender Pflanzenschutz zu massiven Ernteausfällen und einer Verschwendung von Ressourcen führt. Die heimische Versorgung bei Gemüse sollte keinesfalls weiter reduziert, sondern vielmehr ausgebaut werden."
Engagierte Vertretung der heimischen Gemüsebaubetriebe
Als Vizepräsidenten im Bundesgemüsebauverband stehen Auer künftig der Oberösterreicher Ewald Mayr und der Steirer Fritz Rauer zur Seite. Die Position des Schriftführers übernimmt Martin Rieschl aus dem Burgenland. Zum Kassier wurde Christof Appler aus Tirol gewählt. Zusätzlich gehören dem Vorstand Paul Sterkl, Bernhard Kitzmüller, Christa Wonisch, Thomas Plunser und Klemens Oppitz an. "Wir alle werden uns voller Engagement dafür einsetzen, die Anliegen der österreichischen Gemüsebäuerinnen und -bauern zu vertreten und Verbesserungen zu erzielen", betont der neue Verbandspräsident im Namen seines gesamten Vorstandsteams.
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