Die soziale Lage in Österreich hat sich auch im zweiten Quartal 2023 – am Höhepunkt der Inflation – weiter entspannt. Fast alle Parameter der Erhebung “So geht’s uns heute”, die im Auftrag des Sozialministeriums durchgeführt wird, zeigen eine positive Tendenz. Demnach ist die Zahl der Menschen mit Einkommensverlusten weiter gesunken. Auch die Zahl der Menschen, die sich notwendige Ausgaben nur schwer leisten können, ist leicht rückläufig. Um mehr als 100.000 zurückgegangen ist die Zahl der Personen, die angaben, dass sie sich nicht angemessen ernähren können. “Auch wenn die hohe Inflation für viele Menschen eine Herausforderung bleibt: Insgesamt entspannt sich die soziale Lage”, betont Sozialminister Johannes Rauch. “Für mich ist das eine Bestätigung, dass die Maßnahmen der Regierung wirken!” ***
Bereits zum siebten Mal in Folge haben die Statistik Austria und das Institut für Höhere Studien (IHS) die Erhebung „So geht’s uns heute“ durchgeführt. Einmal pro Quartal wird eine stichprobenartige Befragung durchgeführt, um die sozialen Folgen der aktuellen Krisen rasch zu erfassen. Im Mai und Juni 2023 wurden über 3.300 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.
Die Auswirkungen der Inflation sind demnach auch im zweiten Quartal 2023 rückläufig: 32 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten von Einkommensverlusten betroffen zu sein (Q1/2023: 33%). Im Jahresvergleich entspricht das einem Rückgang von fünf Prozent (Q2/2022: 37%). Ihnen stehen fast 23 Prozent gegenüber, die angaben, dass sich ihr Einkommen verbessert hat (Q1/2023: 21%). Erneut konstant geblieben ist die Zahl jener, die laufende Ausgaben nur mit Schwierigkeiten decken konnten. Das traf auch im zweiten Quartal 2023 auf rund 1 Million Menschen zu.
Leicht gesunken ist im Vergleich zum ersten Quartal 2023 auch die Zahl der Personen, die sich notwendige Ausgaben nur schwer leisten können: Rund 1,8 Millionen Personen konnten im zweiten Quartal 2023 unerwartete Ausgaben von 1.300 Euro nicht begleichen (-30.000). 513.000 Menschen konnten sich nicht angemessen ernähren (-113.000). Um 52.000 auf 1,1 Millionen gestiegen ist die Zahl jener, die sich auch Kleinigkeiten wie einen Kinobesuch nicht gönnen konnten.
Bei den Wohnkosten sind die Entwicklungen weitestgehend konstant bzw. leicht rückläufig. Sie bleiben aber für viele Menschen eine Herausforderung: Die Zahl der Menschen, für die ihre Wohnkosten eine schwere finanzielle Belastung waren, ist mit 1,4 Millionen konstant geblieben (22%). 1,2 Millionen Menschen (19%) befürchteten Zahlungsschwierigkeiten bei ihren Wohnkosten in den nächsten drei Monaten – deutlich weniger als noch drei Monate zuvor (Q1/2023: 24%). 9 Prozent bzw. 560.000 Personen waren bei ihren Wohnkosten bereits in Zahlungsverzug geraten (Q4/2022: 7%).
“Am Höhepunkt der Inflation hat sich die soziale Lage weiter leicht entspannt. Das zeigt, dass die umfassenden Maßnahmen der Regierung wirken: Rasche Hilfe über Direktzahlungen, 10,2 Prozent Einkommensplus für Mindestpensionist:innen und Bezieher:innen der Sozialhilfe in diesem Jahr, die Erhöhung aller Sozialleistungen – all das hat dazu beigetragen, dass es vielen Menschen in Österreich heute besser geht als noch vor einem Jahr”, so Sozialminister Johannes Rauch.
Für Rauch ist eine treffsichere Unterstützung auch im kommenden Jahr sichergestellt: “Auch im nächsten Jahr werden alle Familien- und Sozialleistungen wieder an die Inflation angepasst, Pensionen und Sozialhilfe steigen um fast 10 Prozent. Zusätzlich bleiben die 60 Euro zusätzlich pro Kind und Monat für armutsgefährdete Familien bestehen. Für Betroffene ist das genau die spürbare Entlastung, die sie dringend brauchen.”
Bevölkerung blickt optimistischer in die Zukunft
Bei der Erhebung im 2. Quartal 2023 wurde ein besonderes Augenmerk auf die Zukunftserwartungen in der Bevölkerung gelegt. Demnach ist die Anzahl der Personen, die ihre Ausgaben für größere Anschaffungen verringern wollen, auf 46 Prozent gesunken (Q1/2023: 49%). 14 Prozent wollen im kommenden Jahr mehr Geld für größere Anschaffungen ausgeben, 41 Prozent gleich viel wie bisher.
Rund 25 Prozent der Befragten gingen davon aus, dass ihr Haushaltseinkommen im kommenden Jahr sinken wird. Im Jahresvergleich entspricht das einem Rückgang von sechs Prozent (Q2/2022: 31%). 59 Prozent rechnen damit, dass ihr Einkommen unverändert bleibt, 16 Prozent erwarten eine Steigerung. Konstant geblieben ist die Sorge vor dem Jobverlust: Das traf auf 8 Prozent der Befragten zu. 13 Prozent der Selbstständigen befürchten, ihr Unternehmen im nächsten Jahr aufgeben zu müssen.
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