Arik-Brauer-Park in Wien Ottakring wurde Montagnachmittag feierlich eingeweiht

„Der Wiener Arik Brauer ist a echtes ‚Weana Kind‘“, heißt es über den vielseitigen, 1929 in Wien Ottakring geborenen Künstler in Brauers Buch „Wienerisch für Fortgeschrittene“. Am Ludo-Hartmann-Platz, wo er im Haus Nr. 4 aufgewachsen ist, wurde am Montagnachmittag eine Parkfläche nach dem 2021 verstorbenen Universalkünstler und Holocaust-Überlebenden benannt und eine Erinnerungsstele enthüllt.

Anwesende sangen mit Enkelin Jasmin Meiri-Brauer "Köpferl im Sand"

Am Festakt, organisiert vom Bezirk gemeinsam mit der Familie des Künstlers, nahmen neben Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, Klima- und Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky und Bezirksvorsteher Franz Prokop auch zahlreiche Vertreter*innen aus der Familie und dem Freundeskreis von Arik Brauer teil. Tochter Timna Brauer las aus den Memoiren ihres Vaters. Für die musikalische Untermalung sorgte Enkelin Jasmin Meiri-Brauer, begleitet von Janis Raptis an der Gitarre. Die beiden interpretierten Lieder Arik Brauers, darunter „Sie ham a Haus baut“ (instrumental) und „Köpferl im Sand“, bei dem alle Anwesenden eingeladen waren, miteinzustimmen. Meiri-Brauer sang auch das hebräische Lied „El Ginat Egoz“, das Arik Brauer oft und gerne gemeinsam mit seiner Frau Naomi Dahabani gesungen hat.

Kaup-Hasler: Der Mensch stand im Mittelpunkt seines ganzen Schaffens

„Der Mensch stand stets im Mittelpunkt von Arik Brauers Schaffen, ob auf seinen phantastischen, von Pflanzen, Tieren, Fabelwesen belebten Leinwänden oder in seiner Musik“, hielt Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler in ihrer Rede fest. „Der Mensch war das Zentrum seiner Erzählungen zu Krieg, Unterdrückung, Judentum und Umweltschutz. Ich freue mich, dass nun ein Park am Ort seiner Kindheit an diesen unbeugsamen Antifaschisten und unermüdlichen Menschenfreund erinnert und Arik Brauer sich nun auch auf diesem Weg in die Geschichte dieser Stadt einschreibt.“

Czernohorszky: Überzeugter Demokrat, genialer Künstler und großer Wiener

"Parks und Grünräume nach wichtigen Persönlichkeiten der Wiener Geschichte zu benennen, kommt nicht von ungefähr. Sie sind die zweiten Wohnzimmer vieler Wienerinnen und Wiener, hier gehen tagtäglich hunderte Menschen ein und aus. Sie sind ein idealer Ort, um mittels Hinweistafeln an große Persönlichkeiten und ihre Verdienste zu erinnern – so auch an jene von Arik Brauer. Arik Brauer war überzeugter Demokrat, ein genialer Künstler und ein großer Wiener. Es ist wunderbar, dass wir nun einen Park in Brauers Heimatbezirk nach ihm benennen konnten." 

„Arik Brauer war ein Multitalent, eine herausragende Persönlichkeit und ein bedeutender Ottakringer. Hier, unweit des Hauses in dem er seine Kindheit und Jugend verbracht hat und im Kreise seiner Familie und Freunde, erweisen wir ihm heute mit der Benennung des Arik-Brauer-Parks seine Ehre“, freut sich Bezirksvorsteher Franz Prokop.  

Kurzbiografie Arik Brauer 

Arik Brauer wuchs als Sohn einer russisch/litauisch-jüdischen Schuhmacher-Familie in Ottakring auf. In einem Versteck überlebte er die Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten. Sein Vater wurde in einem Konzentrationslager in Lettland ermordet. 1945, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, begann der damals 16-Jährige ein Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien, später nahm er auch ein Gesangsstudium an der Musikschule der Stadt Wien auf. Nach Studienende 1951 begab er sich auf ausgedehnte Reisen, lebte in Israel und Paris, bevor er in den frühen 1960er-Jahren nach Wien zurückkehrte. 

Brauer, der als einer der Hauptvertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus gilt und auch als Liedermacher und früher Vertreter des „Austro Pop“ große Bekanntheit erlangte, reüssierte in vielen weiteren künstlerischen Metiers – in Architektur, Bühnenbild, Tanz und Poesie. Arik Brauer, das unterstreicht auch die Dokumentation „Arik Brauer. Eine Jugend in Wien“, war stets sehr eng mit seinem Heimatbezirk Ottakring verbunden. 

Mehr biografische Informationen:
geschichtewiki.wien.gv.at/Arik_Brauer 

Fotomaterial:
presse.wien.gv.at/Bilder
© PID/ Markus Wache

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