„Die FPÖ will in Niederösterreich Windräder im Wald verhindern und erzählt ein Märchen vom Vorreiterbundesland Niederösterreich in Sachen Windkraft. Bei genauer Analyse wird aber klar, dass Niederösterreich ein Nachzügler beim Windkraftausbau ist, denn in Niederösterreich sind pro Quadratkilometer Landesfläche nur 97 Kilowatt Windkraftleistung oder 0,04 Anlagen installiert. Das ist nicht einmal ein Drittel der Leistung pro Quadratkilometer des Burgenlandes. Auch im internationalen Vergleich hinkt Niederösterreich den Top-Regionen weit hinterher. Mit 0,08 Windkraftanlagen pro Quadratkilometer stehen in Deutschland durchschnittlich doppelt so viele Windkraftwerke pro Quadratkilometer wie in Niederösterreich“, sagt Martin Litschauer, Anti-Atom Sprecher der Grünen und Vizebürgermeister von Waidhofen/Thaya.
Die Klubobfrau der Grünen im Niederösterreichischen Landtag, Helga Krismer, fürchtet, dass die angekündigte Verordnung zu Windkraftzonen weder Transparenz noch Nachvollziehbarkeit bringen wird: „Derzeit herrscht große Unruhe unter den Bürgermeister:innen und in den Gemeinden, da sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden und nicht eingebunden sind wenn über eine Zone für Windkraftanlagen entschieden wird.“ Krismer fordert daher, dass fachliche Begründungen immer öffentlich gemacht werden müssen, damit die Entscheidungen über Windkraftzonen transparent und nachvollziehbar werden.
„Während das Waldviertel weiterhin von Energieimporten abhängig ist, will die FPÖ, allen voran der zweite Landtagspräsident Gottfried Waldhäusl, angeblich den Wald vor den Windrädern schützen. Gleichzeitig plant er aber Wälder wegen der Waldviertel-Autobahn zu asphaltieren. Wenn es nach der FPÖ geht, sollen offenbar erst der Wirtschaftsstandort Niederösterreich und Arbeitsplätze gefährdet werden, bevor das Waldviertel unabhängiger von Energieimporten wird. Dabei nimmt die FPÖ auch in Kauf, dass die Versorgungssicherheit in unserer Region gefährdet wird“, kritisieren Krismer und Litschauer.
„In Deutschland ist es mittlerweile Standard, dass Windkraftanlagen im Wald errichtet werden. So steht beispielsweise in Bayern jedes dritte Windrad im Wald. Wir dürfen dieses Potential nicht ungenützt lassen, denn in Österreich muss eine riesige Winterstromlücke geschlossen werden. Dafür eignet sich vor allem die Windenergie, da Windkraftanlagen im Winterhalbjahr mehr Strom produzieren als im Sommerhalbjahr. Da die Stromproduktion von Photovoltaik und Wind sich wetterbedingt ideal ausgleichen, ist es wichtig, dass beide Energieformen parallel ausgebaut werden. So können wir auch unabhängig von Gasimporten aus Russland werden. Das ist aber offensichtlich nicht im Interesse der FPÖ“, sagt Litschauer.
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