Disoski zum Weltverhütungstag: Sichere Verhütung darf keine Frage des Geldes sein

„Österreichs Verhütungspolitik zählt zu den rückständigsten in ganz Europa. Während in vielen europäischen Ländern Verhütungsmittel schon seit Jahren kostenlos sind, ist sichere Verhütung hierzulande für viele Menschen noch immer eine Frage des Geldes. Das können und dürfen wir nicht länger akzeptieren. Was in Frankreich, Portugal, Italien oder Slowenien selbstverständlich ist, muss auch in Österreich möglich sein. Denn kostenlose Verhütungsmittel unterstützen eine selbstbestimmte Familienplanung, reduzieren die Anzahl ungewollter Schwangerschaften und schützen vor übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Mir ist schleierhaft, wie man gegen gratis Verhütungsmittel sein kann“, sagt Meri Disoski, Frauensprecherin der Grünen.

Die Grüne Frauenvorsitzende erinnert an aktuelle Daten, wonach Frauen doppelt so häufig wie Männer die alleinige Verantwortung für die Verhütung übernehmen, was sich negativ auf ihr Verhütungsverhalten auswirken kann: „Wenn das Geld knapp ist, weichen Frauen auf günstigere und weniger sichere Verhütungsmittel aus oder verhüten gar nicht. Das wiederum führt zu ungewollten Schwangerschaften, deren Abbruch in Österreich privat zu tragen und für viele schwer leistbar ist. Ein Teufelskreis, den wir endlich durchbrechen müssen“, fordert Disoski.

Um in Zeiten von Inflation und Teuerung eine rasch wirksame Maßnahme für leistbarere Verhütung zu schaffen, forderte die Grüne Frauenvorsitzende kürzlich das Finanzministerium auf, eine Steuerbefreiung auf Verhütungsmittel zu erlassen, wie es sie in Österreich bereits von 2006 bis 2014 gab. „Mit einem Federstrich wären Verhütungsmittel billiger und damit die reproduktive Selbstbestimmung gestärkt. Doch statt die Dringlichkeit des Anliegens zu erkennen, versteckt man sich lieber mutlos hinter einer Flut von Paragrafen“, bedauert Disoski und kündigt an, weitere Gespräche mit dem Finanzministerium führen zu wollen.

Umso mehr Hoffnung setzt die Frauenvorsitzende der Grünen in eine von Gesundheitsminister Rauch in Auftrag gegebene Studie über Gratisverhütung, deren Ergebnisse bis Jahresende erwartet werden. „Die Studie nimmt jene Länder unter die Lupe, in denen kostenfreie Verhütung gelebte Realität ist. Daraus können wir ableiten, wie wir auch in Österreich kostenfreie Verhütung anbieten und die österreichische Verhütungspolitik ins Jahr 2023 bringen können“, sagt Disoski.

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