Disoski/Neßler: Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf kommt noch dieses Jahr

Der im Juni im Nationalrat eingebrachte und heute, Mittwoch, beschlossene Gesetzesvorschlag für Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf birgt eine Reihe an Neuerungen, die den modernen, gleichberechtigten Umgang mit Elternschaft sowie eine bessere Vereinbarkeit mit dem Arbeitsleben ermöglichen soll.

„Wir wollen dahinkommen, dass künftig nicht mehr die Frage, ob die Karenzzeit aufgeteilt wird, zu klären ist, sondern die Frage, wie man sich diese Zeit partnerschaftlich aufteilt. Daher reservieren wir im Karenzmodell künftig zwei Monate für die Väter. Ein schlichtes ‚ich will nicht‘ ist somit künftig nicht mehr möglich. Für alle, bei denen das aufgrund des fehlenden Karenzanspruchs des zweiten Elternteils nicht möglich ist, wie etwa bei Alleinerziehenden, Selbstständigen und Grenzgänger:innen, haben wir Ausnahmeregelungen vorgesehen. Außerdem weiten wir den Diskriminierungsschutz für alle die Elternkarenz, Papamonat oder Pflegefreistellung in Anspruch nehmen aus, damit wir auch den Jungpapas die Angst vor Nachteilen im Berufsleben nehmen. Durch diese vielfältigen Maßnahmen wird es für Väter nun noch leichter, sich vermehrt einzubringen und Verantwortung zu übernehmen“, zeigen sich die Frauensprecherin und stellvertretende Klubobfrau der Grünen, Meri Disoski, und die Familiensprecherin der Grünen, Barbara Neßler, über den Beschluss erfreut.

Die Umsetzung der sogenannten EU-Vereinbarkeitsrichtlinie kommt gleichzeitig zu den angekündigten 4,5 Milliarden Euro, die bis 2030 bundesweit in die Kinderbetreuung fließen sollen. „Damit beweisen wir erneut, dass mit den Grünen in der Regierung Verbesserungen für Frauen und Familien nicht nur gefordert, sondern auch umgesetzt werden. Wenn Personen in Österreich ab 1. November 2023 Eltern werden, haben sie nicht nur erweiterte Möglichkeiten wie Elternteilzeit bis zum 8. Geburtstag des Kindes, Pflegefreistellung für nahe Angehörige außerhalb des eigenen Haushalts sowie einen besseren Kündigungs- oder Diskriminierungsschutz am Arbeitsplatz. Mit dem durch die 4,5 Milliarden Euro ausgebauten Kinderbetreuungsangebot in der Nähe bekommen sie nun die Möglichkeit sich für oder gegen eine Kinderbetreuung zu entscheiden, weil es endlich auch das Angebot dafür geben wird. Das ist ein weiterer wichtiger Meilenstein in der privaten und wirtschaftlichen Gleichstellung von Frauen in Österreich“, betont Disoski.

„Frauen sind in Österreich noch immer viel zu selbstverständlich für die Kindererziehung zuständig. Das muss geändert werden. Mit diesem Paket schaffen wir Rahmenbedingungen, damit sich Väter möglichst früh und möglichst gerecht an der Kindererziehung beteiligen können. Viele Familien konnten sich die Inanspruchnahme des Papamonats schlichtweg nicht leisten, doch diese für alle gewinnbringende Zeit darf nicht am Geld scheitern. Daher verdoppeln wir das Entgelt auf rund 1.480 Euro. Dies gilt nicht nur für kommende Geburten, sondern wird auch rückwirkend für Geburten ab 1. August ausbezahlt“, hält Neßler fest.

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