Rauch: Stärkere Patient:innenbeteiligung führt zu mehr Sicherheit im Gesundheitswesen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den heutigen Internationalen Tag der Patient:innensicherheit unter das Motto: „Sicherheit. Für Patient:innen. Mit Patient:innen“ gestellt. Patient:innensicherheit ist das Ergebnis aller Maßnahmen in Gesundheitseinrichtungen, die Patient:innen vor vermeidbaren Schäden in Zusammenhang Behandlungen bewahren. Denn Fehler im Gesundheitssystem verursachen nicht nur menschliches Leid, sondern führen auch zu einem immensen Vertrauensverlust der Patient:innen. „Die  stärkere Einbindung von Patient:innen und Angehörigen ist ein zentrales Ziel zur Verbesserung der Sicherheit im Gesundheitswesen. Die Perspektiven und Erfahrungen von Patient:innen und Angehörigen sind von unschätzbarem Wert, da sie den Weg durch das Gesundheitssystems in Österreich aus erster Hand erleben“, erklärt Gesundheitsminister Johannes Rauch. Studien belegen, dass eine sinnvolle Patient:innenbeteiligung  eine potentielle Verringerung der Schadenslast um bis zu 15 Prozent bewirken kann. ****

Die Abläufe im Gesundheits­wesen werden immer komplexer. Gut informierte Patient:innen sind zentral, denn nur wer gut informiert ist, kann auch aktiv seinen Beitrag zu einer erfolgreichen Behandlung leisten. Die positiven Auswirkungen von Patientenbeteiligung sind bemerkenswert: Laut WHO belegen Studien eine potenzielle Verringerung der Schadenslast um bis zu 15 Prozent. Dadurch können jedes Jahr unzählige Menschenleben gerettet und Milliarden Euro an möglichen Folgekosten im Gesundheitssystem gespart werden. 

In Österreich wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Initiativen gesetzt, um die Patient:innen noch besser in die Behandlungen einzubinden. 2022 wurde eine bundesweite Patient:innenbefragung durchgeführt. Der Schwerpunkt der Befragung lag auf den Abläufen innerhalb der einzelnen Versorgungsbereiche sowie auf den Nahtstellen zwischen dem ambulanten und dem stationären Gesundheitsversorgungsbereich.

Die Ergebnisse zeigen, dass insgesamt eine hohe Zustimmung zu den Abläufen im Behandlungsprozess besteht. Sie zeigen aber auch, dass die Zusammenarbeit und Informationsweitergabe zwischen den Gesundheitsdienstleister:innen zwar grundsätzlich funktioniert, dass jedoch Optimierungspotenzial vorliegt. 80 Prozent der Befragten äußerten den Wunsch nach einer professionellen Ansprechperson für die Koordination der Behandlung. Lediglich 30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie eine Ansprechperson im Krankenhaus hatten. Dieser Wert verschlechterte sich seit der letzten Befragung 2015 um fast die Hälfte. 

Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung

Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung noch verbessert werden kann. Gesundheitsinformationen begegnen den Menschen im Alltag nahezu überall. Mit der Zahl der Angebote steigt aber nicht automatisch auch das Wissen oder die Gesundheitskompetenz der Menschen in Österreich. Um die Gesundheitskompetenz zu stärken, wurde von der österreichischen Plattform für Gesundheitskompetenz (ÖPGK) eine Toolbox für „gute Gesundheitsinformationen“ erarbeitet. Sie unterstützt Ersteller:innen von Gesundheitsinformationen aller Formen (gedruckte, schriftliche Informationen, aber auch Podcasts oder digitale Formate). Ergänzend dazu beschäftigt sich die Plattform für Gesundheitskompetenz mit Angeboten für das Training und die Verankerung guter Gesprächsführung für das Gesundheitspersonal. Die positiven und negativen Auswirkungen ärztlicher Gesprächsführung sind vielfach belegt. Patientenzentrierte Kommunikation ist somit essentieller Bestandteil für die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung.

„Gesundheitskompetenz muss erlernt werden. Nur wer gesundheitsbezogene Informationen versteht, kann einen aktiven Beitrag zum Erhalt seiner eigenen Gesundheit und Lebensqualität leisten. Gesundheitskompetenz trägt aktiv zur Krankheitsprävention bei und verringert somit die Kosten im Gesundheitssystem“, bestätigt Gesundheitsminister Rauch abschließend.

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