„Die Finanzierung ist unklar und der Ausbau der Elementarpädagogik schreitet viel zu langsam voran“, kommentiert ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann die Ausführungen von Familienministerin Raab in der ORF-Pressestunde am Sonntag. Die Ministerin habe viel geredet, aber nur wenig gesagt. „Und dass die Regierung gerade die Karenz für Frauen um zwei Monate kürzt, wurde gleich ganz verschwiegen“, so die Gewerkschafterin. „Dementsprechend tut man sich schwer, Regierungsvertreter:innen zu glauben, wenn sie von Investitionen in die Elementarpädagogik sprechen, denn das Gesamtbild mit der gekürzten Karenz ist erschreckend und genau das Gegenteil von dem, was die Frauen in diesem Land brauchen“, stellt Schumann klar.
Dabei sei es höchst an der Zeit, dass die Bundesregierung die Nöte und Sorgen der Eltern hinsichtlich Vereinbarkeit von Beruf und Familie und nicht zuletzt die Beschäftigten in der Elementarpädagogik endlich ernst nimmt, so Schumann weiter: „Nachdem uns die Ministerin weiter nichts Konkretes verraten hat, wie das Geld investiert wird, ist jedenfalls Vorsicht geboten. Einen Marketingschmäh auf dem Rücken der Eltern werden wir nicht akzeptieren.“
Der ÖGB fordert weiterhin einen Rechtsanspruch auf einen beitragsfreien Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag des Kindes, der von den Sozialpartnerinnen gemeinsam mit der IV in den vergangenen Jahren wiederholt gefordert wurde. „Nur damit hätten Frauen echte Wahlfreiheit. Mit der angekündigten Investition sollte ein konkreter Stufenplan zum Rechtsanspruch erfolgen“, so Schumann und schließt: „Die Frauen in diesem Land haben es sich verdient, dass die Ankündigungen und Lippenbekenntnisse endlich zur Umsetzung kommen."
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