Nach dem für österreichische Asset Manager besonders schwierigen Jahr 2022, bei dem die Kapitalmarktturbulenzen in Folge des Überfalls Russlands auf die Ukraine knapp mehr als € 30 Mrd. des verwalteten Vermögens[1] vernichteten, hat im 1. Halbjahr des heurigen Jahres wieder eine langsame Erholung eingesetzt: Das Fondsvermögen stieg von € 200,25 Mrd. zum Jahresultimo 2022 um € 7,4 Mrd. oder 3,7% auf € 207,65 Mrd. zum 30. Juni 2023. Davon entfiel ein Plus von € 4,0 Mrd. oder +2,0% allein auf das 2. Quartal. Hatten die Fonds dabei 2022 Nettomittelabflüsse von € 465 Mio. zu verkraften, so brachte 2023 wieder Nettomittelzuflüsse: im 1. Quartal € 166 Mio., im 2. € 1,58 Mrd. Dies geht aus dem heute veröffentlichten „FMA-Bericht Asset Management im 2. Quartal 2023“ hervor.
Mehr als 40% des Vermögens mit Nachhaltigkeitsbezug veranlagt
Gegliedert nach Veranlagungsstrategien gab es im 2. Quartal den stärksten Vermögenszuwachs bei Aktienfonds, den größten Rückgang bei Immobilienfonds: So betrug das Fondsvermögen zum 30.6.2023 bei Mischfonds € 95,0 Mrd. (+1,2% oder + € 1,1 Mrd. im Vergleich zum Vorquartal), bei Rentenfonds € 55,7 Mrd. (+1,8% oder + € 1,0 Mrd.), bei Aktienfonds € 40,3 Mrd. (+5,8% oder + € 2,2 Mrd.), bei Immobilienfonds € 10,6 Mrd. (-3,0% oder – € 0,3 Mrd.), bei kurzfristigen Rentenfonds € 4,4 Mrd. (+1,7% oder + € 75,1 Mio.), bei Private Equity Fonds € 1,1 Mrd. sowie € 0,4 Mrd. in sonstigen Fonds (bei den beiden letzten Kategorien wurde kein Vergleichsbasis erhoben).
Zum Stichtag waren in Österreich 14 Kapitalanlagegesellschaften[2] (KAG) und 60 Alternative Investmentfonds Manager[3] (AIFM), gleich viele wie in den beiden Quartalen davor, zugelassen. Diese hatten 878 (+1) „Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapieren“ (OGAW) sowie 1.213 (+6) „Alternative Investmentfonds“ (AIF) aufgelegt. Nach Veranlagungsstrategie kategorisiert teilen sich diese in 1.139 Misch-, 428 Renten-, 355 Aktien-,51 kurzfristige Rentenfonds, 41 Private Equity Fonds, 19 Immobilienfonds sowie 58 sonstige Fonds. Von all diesen Fonds sind 575 (Q1-23: 550) als Fonds mit Nachhaltigkeitsbezug nach der „Sustainable Finance Disclosure Regulation“ (SFDR) einzustufen; zehn davon als dunkelgrüne Fonds gemäß Artikel 9 SFDR. Alle zusammen verwalten bereits ein Fondsvermögen von € 89,48 Mrd., wovon € 87,09 Mrd. auf „hellgrüne Fonds“ (Artikel 8 SFDR) entfallen.
Aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) waren Ende des 2. Quartals 8.040 OGAW
(+10 im Vergleich zum Vorquartal) und 2.915 AIF (+172 im Vergleich zum Vorquartal) ausländischer KAG und AIFM zum Vertrieb in Österreich notifiziert. Nach Herkunftsländern sind dabei insbesondere Luxemburg, Irland, Deutschland und Frankreich hervorzuheben.
Den gesamten „FMA-Bericht Asset Management im 2. Quartal 2023“ finden Sie als Download auf der FMA-Website unter dem Link: https://www.fma.gv.at/investmentfonds-und-verwaltungsgesellschaften/quartalsberichte/
[1] Aggregiertes Fondsvermögen als Net Asset Value (NAV)
[2] Nach Investmentfondsgesetz 2011 (InvFG 2011)
[3] Nach Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz (AIFMG)
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