Heute war die Welterbestätte „Historisches Zentrum von Wien“, seit Dezember 2001 als UNESCO-Welterbe und seit Juli 2017 als „UNESCO-Welterbe in Gefahr“ gelistet, Gegenstand der Diskussion im Rahmen der 45. Sitzung des UNESCO Welterbekomitees (WHC). Das Welterbekomitee tagt vom 10. bis 25. September 2023 in Riad / Saudi Arabien und trifft unter anderem Entscheidungen zur Qualität des Erhaltungszustandes in den Welterbestätten.
Das Welterbekomitee bewertete die von der Stadt Wien ergriffenen Managementmaßnahmen zum verbesserten Schutz des Welterbes, wie beispielweise die Novellierung der Wiener Bauordnung, ausgesprochen positiv. Der Beschluss des Welterbekomitees hält fest, dass „viele Korrekturmaßnahmen bereits umgesetzt wurden“, vor allem der als Kernaufgabe angesehene Managementplan.
Im Zusammenhang mit dem Projekt Heumarkt hat in Reaktion auf den am 31. Juli 2023 veröffentlichten Beschluss-Entwurf (Draft Decision) der Projektentwickler (WERTINVEST) einen weiteren Reduktionsvorschlag hinsichtlich der Höhe und des Volumens entwickelt und im Wege der State Party an das UNESCO-Welterbezentrum übermittelt. Dieser Reduktionsvorschlag sieht eine weitere Höhenreduktion der Wohnscheibe von 56,5 Metern auf ca. 49,90 Meter (minus zwei Geschosse) sowie den Wegfall um eine Gebäudeachse an der Westseite der Wohnscheibe vor. Die Höhe des geplanten Neubaus des Hotel Intercont bliebe in dieser Variante gegenüber der Ursprungsvariante Heumarkt NEU mit 48 Metern unverändert.
In der vom Welterbekomitee beschlossenen Entscheidung 45 COM 7A.55 wurde festgestellt, dass diese weitere Projektreduzierung hinsichtlich Höhe und Volumen als positive Entwicklung in Richtung der Vereinbarkeit mit dem Welterbe gesehen wird, berichtet Ernst Woller, Erster Präsident des Wiener Landtages, aus Riad.
Letztlich entschied das Welterbekomitee, das „Historische Zentrum von Wien“ weiterhin auf der Liste der gefährdeten Welterbestätten zu belassen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war, dass dieser neuerliche Vorschlag einer Projektreduktion einer Welterbeverträglichkeitsüberprüfung (Heritage Impact Assessment) zu unterziehen ist. Das Ergebnis dieser Überprüfung ist dem Welterbezentrum, ICOMOS und ICCROM zu deren inhaltlichen Beurteilung vorzulegen.
Unter der Voraussetzung, dass diese neuerliche Projektreduzierung als welterbeverträglich angesehen wird, könnte mit einer Streichung von der Liste der gefährdeten Welterbestätten in der 46. Sitzung des Welterbekomitees im Sommer 2024 gerechnet werden, stellt Ernst Woller fest.
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