Vorarlberg: Wirtschaftsbund-Vorschlag nach 45h-Woche ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigen!

„Während die Mehrheit der Arbeitnehmer:innen sich kürzere Arbeitszeiten wünschen, prescht der Direktor des Vorarlberger Wirtschaftsbundes im Bludenzer Anzeiger mit dem Vorschlag nach einer 45-Stunden-Woche vor. Wer erst ab 45 Stunden einen Überstunden-Zuschlag fordert, ist für eine drastische Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in Vorarlberg“, zeigt sich AK-Vizepräsidentin Manuela Auer in einer ersten Reaktion empört.

45-Stunden-Woche auch Position der ÖVP?

„Als AK-Vizepräsidentin spreche ich mich klar gegen diesen aus der Zeit gefallenen Vorschlag des Wirtschaftsbundes aus! Auch die Landesregierung kann kein Interesse daran haben seine guten Mitarbeiter:innen zu verheizen. Ich erwarte von Landeshauptmann Markus Wallner eine zügige Klarstellung, ob das auch die Linie der ÖVP ist“, so Auer.

Vorarlberg ist fleißig, aber 45 Stunden Normalarbeitszeit sind zu viel

„Die durchschnittliche Arbeitszeit in Österreich für Vollzeitkräfte liegt mit 40,8 Stunden bereits deutlich über dem Schnitt im Euroraum von 39,4 (Eurostat, EU 20). Damit gehört Österreich zu den Ländern mit der höchsten Vollzeit-Stundenzahl. Während deshalb in ganz Österreich über eine Verkürzung zu einer gesunden neuen Arbeitszeitregelungen gesprochen wird, zeigt der Wirtschaftsbund-Direktor sein wahres Gesicht“, so Wolfgang Fritz, Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG) Vorarlberg.

„Vorarlberg ist weltweit für seinen Fleiß bekannt, aber die Forderung nach einer 45-Stunden-Woche ist entschieden abzulehnen. Falls der Wirtschaftsbund auf seiner Position bleibt, denken wir scharfe Maßnahmen an, um ihn daran zu erinnern, wo die Vorarlberger Beschäftigten in dieser Frage stehen“, so Fritz.

Forderungen nach Arbeitsbedingungen wie im 19. Jahrhundert sind abzulehnen

„Wir raten Herr Thoma einmal bei den Unternehmer:innen im Ländle nachzufragen, wie diese zu seinem Vorschlag stehen. Wir sind davon überzeugt, dass diese keine Arbeitsbedingungen wie im 19. Jahrhundert wollen, wo die Normalarbeitszeit bei 45 Stunden lag. Gerade die von WB-Direktor Thoma erwähnte Bäckerei Begle ist als Familienbetrieb ein Musterbetrieb in Sachen Arbeitszeitregelung. Damit instrumentalisiert er tüchtige Gewerbetreibende und trägt mit Sicherheit nicht zur Standortpolitik in Vorarlberg bei“, so Auer und Fritz.

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