Die OECD sieht in der Stärkung der beruflichen Ausbildung einen Schlüsselfaktor, um den steigenden Fachkräftebedarf zu decken: Das ist eine Kernaussage der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2023“, die am Dienstag veröffentlicht wurde.
„Mit unserem starken dualen Ausbildungssystem hat Österreich die besten Voraussetzungen und ist hervorragend aufgestellt. Viele der OECD-Empfehlungen erfüllen wir bereits und sind hier ganz vorne“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich: „Was die OECD in ihrem Bericht anregt, nämlich die Arbeitgeber stärker in die Ausbildung einzubinden, ist in Österreich seit jeher gelebte Praxis durch unsere duale Ausbildung. Die Lehrlinge werden praxisnah in den Unternehmen ausgebildet und erfahren das nötige Fachwissen in den Berufsschulen. Welche großartige Arbeit unsere Ausbildungsbetriebe hier leisten, beweisen die jüngsten Erfolge bei der Berufseuropameisterschaft EuroSkills 2023: Österreichs junge Fachkräfte sind mit 18 Medaillen aus Danzig – und damit als die Besten unter 32 europäischen Nationen – zurückgekehrt.“
So weisen in Österreich 54 Prozent der 25- bis 34-Jährigen einen berufsbildenden Abschluss als höchsten Bildungsstand auf: Das ist der weltweit höchste Wert, der Durchschnitt der 38 OECD-Staaten beträgt nur 32 Prozent. Über die EU-25-Staaten liegt der Anteil bei 35 Prozent.
„Eine Punktlandung“ habe Österreich mit der Begutachtung zum Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung vollzogen, so Kühnel. Denn die OECD regt an, mehr tertiäre Bildungsgänge einzurichten, die auf den Kompetenzen der Absolvent:innen von berufsbildenden Bildungsgängen aufbauen. Mit der Höheren Beruflichen Bildung finde ein essenzieller bildungspolitischer Lückenschluss statt, den die Wirtschaftskammern seit vielen Jahren mit Engagement gefordert und vorangetrieben haben und der Österreich mittelfristig als erfolgreichen Wirtschaftsstandort stärken wird.
„Damit erhalten jene 1,6 Millionen Menschen in Österreich, die einen Lehrabschluss haben, attraktive berufliche Aufstiegsmöglichkeiten und Abschlüsse, die jenen im hochschulisch-akademischen Bereich um nichts nachstehen“, so Kühnel. „Die Höhere Berufliche Bildung stellt einen echten Meilenstein für Österreich dar. Aus Sicht der Wirtschaft ist das die größte bildungspolitische Errungenschaft seit 30 Jahren, seit der Schaffung der Fachhochschulen.“
Die OECD hält darüber hinaus eine Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen der beruflichen Bildung und anderen Bildungsbereichen für wichtig. Berufliche Bildungsprogramme müssten die notwendigen Qualifikationen für eine anschließende Aufnahme eines Hochschulstudiums vermitteln.
Kühnel: „Es gibt diese Durchlässigkeit zwar bereits, wir sind aber ständig daran interessiert, noch weitere klug vernetzte Ausbildungswege zu schaffen. Künftig soll und wird es im Anschluss an jede Bildungs- und Ausbildungsentscheidung zahlreiche attraktive Möglichkeiten zur Höherqualifikation geben.“
Ein Beispiel für eine gelungene Verschränkung von schulischer und beruflicher Ausbildung ist die Duale Akademie, die seit heuer österreichweit in elf zukunftsträchtigen Berufen absolviert werden kann. Dabei handelt es sich um eine für AHS-Maturant:innen maßgeschneiderte duale Ausbildung mit verkürzter Lehrzeit, höheren Einstiegseinkommen und der Vermittlung von digitalen, sozialen und internationalen Zukunftsskills.
„Damit können junge ambitionierte Menschen, die nach der Matura unsicher sind, welchen Weg sie einschlagen sollen, oder die ein Universitätsstudium abgebrochen haben, praxisnah Berufe mit tollen Karrierechancen erlernen und in kurzer Zeit zu Schlüsselfachkräften aufsteigen“, so Kühnel. (PWK289/HSP)
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