Die Honorare von Ärztinnen und Ärzten für Eltern-Kind-Pass-Untersuchungen werden rückwirkend ab 1. Jänner erhöht. Die Bundesregierung hat die Budgetmittel dafür, insgesamt 19,75 Millionen Euro pro Jahr, freigegeben, nachdem sich Sozialversicherung und Ärztekammer auf die neuen Tarife geeinigt hatten. Die erste Erhöhung der Honorare nach fast 30 Jahren beträgt im Durchschnitt rund 75 Prozent. ****
Seit der Einführung im Jahr 1974 ist der Mutter-Kind-Pass ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge von Familien und Kindern in Österreich. Er hat die Sterblichkeit von Müttern und Kindern drastisch reduziert. Viele Erkrankungen werden seither verhindert oder frühzeitig erkannt und behandelt.
Im Mai beschloss die Regierung die Weiterentwicklung zum neuen, digitalen Eltern-Kind-Pass. Er wird über die kommenden Jahre schrittweise durch zusätzliche Leistungen deutlich erweitert. Neu im Programm sind unter anderem die Elternberatung, zusätzliche psychosoziale Beratungselemente sowie ein weiteres Hebammengespräch, eine zusätzliche Ultraschall-Untersuchung und ein Hörscreening für Neugeborene. Auch eine Ernährungs- und Gesundheitsberatung wird aufgenommen.
Gleichzeitig wurde mit der Ärztekammer die Erhöhung der Honorare vereinbart, die seit 1994 unverändert waren. Die Details wurden im Anschluss von Ärztekammer und Sozialversicherung verhandelt. Nach der erfolgten Einigung wurden nun die Budgetmittel von 19,75 Millionen Euro pro Jahr freigegeben. Für die Ausweitung der Leistungen sind zusätzlich 17 Millionen Euro jährlich budgetiert. Insgesamt investieren Bund und Sozialversicherung also für die Erhöhung der Honorare und die Ausweitung der Leistungen 36,75 Millionen Euro pro Jahr. Zusätzlich werden 10 Millionen Euro für die Digitalisierung des Eltern-Kind-Passes investiert.
Familienministerin Susanne Raab: „Es ist die Aufgabe einer modernen Familienpolitik, Mütter in der sensiblen Zeit der Schwangerschaft, besonders gesundheitlich, und frischgebackene Eltern bestmöglich zu unterstützen. Das tun wir mit dem neuen Eltern-Kind-Pass, in dem neben der Ausweitung der Gesundheitsleistungen auch eine neue Elternberatung, die ein Kompass für den neuen Lebensabschnitt sein soll, integriert wird. Daher ist es wichtig, dass die Verhandlungen mit der Ärztekammer zur Erhöhung der Honorare nun konstruktiv abgeschlossen werden konnten.“
Gesundheitsminister Johannes Rauch: “Die Erhöhung der Honorare war lange Zeit heftig umstritten. Nun ist der nächste Schritt zur Umsetzung des neuen Eltern-Kind-Passes geschafft. Die Einigung mit den Ärztinnen und Ärzten stellt sicher, dass auch in Zukunft alle Kinder die beste Versorgung bekommen. Die Erweiterung um zusätzliche Leistungen ist gerade für Familien mit geringem Einkommen enorm wichtig.”
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