„Unsere Vision für Europa braucht eine integrierte Verkehrspolitik, wobei die Schaffung eines harmonisierten europäischen Eisenbahnnetzes oberste Priorität hat“, so ÖVP-Verkehrssprecher und Abgeordneter zum Nationalrat Andreas Ottenschläger. „Um unser Klima zu schützen und Europa wirtschaftlich attraktiv zu halten, müssen technische Barrieren im grenzüberschreitenden Schienenverkehr rasch der Vergangenheit angehören.“ Es gäbe weiterhin erhebliche Schwierigkeiten beim Buchen von Zugtickets für Reisen durch Europa. „Bei der Buchung von Verbindungen stehen Reisende oft mit Tickets aus verschiedenen Ländern da, oder bekommen manche Verbindungen von anderen Anbietern gar nicht erst angezeigt“, so Ottenschläger. Es muss möglich sein, dass beispielsweise die Verbindung Wien – Stuttgart mit der Bahn attraktiver als der Flug wird. Die zentrale Lage der Bahnhöfe, wie auch ein deutlich rascherer Check-In Vorgang wären dabei in den meisten Städten bereits gegebene begünstigende Faktoren.
„Wir investieren Rekordsummen in den Ausbau der Bahninfrastruktur in unserem Land. Bis 2028 sieht der ÖBB-Rahmenplan Investitionen in Höhe von € 19 Mrd. vor. Mit dieser Summe sind wir im europäischen Spitzenfeld. Es ist aber enttäuschend, dass wir bisher keine EU-Fördermittel für den ETCS-Ausbau und die Schienendigitalisierung sichern konnten, obwohl diese Maßnahmen wesentlich zur Leistungssteigerung des Systems beitragen könnten“, so Ottenschläger weiter.
Und dennoch, bereits jetzt nehme Österreich in der europäischen Güterbahnbranche eine Vorreiterrolle ein und es gebe noch viel Potential nach oben, merkt Ottenschläger an.
„Es ist an der Zeit, dass die Kommission in die Gänge kommt. Es muss möglich sein, einen einheitlichen Europäischen Eisenbahnraum zu schaffen, in dem sich alle Mitgliedsstaaten auf einheitliche Standards einigen. Der Lokführerwechsel an innereuropäischen Grenzen muss der Vergangenheit angehören“, so Ottenschläger. „Es kann nicht sein, dass ein LKW von Madrid nach Wien durchfährt und die Bahn in ihrer Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit noch immer durch nationalstaatliche Engstirnigkeit leidet“, so Ottenschläger. „Gleiches gilt im Übrigen auch für den Personenverkehr“, so Ottenschläger abschließend.
Bedeutung für Regionen, Tourismus in Salzburg und Transit
„Ein harmonisiertes europäisches Eisenbahnnetz ist nicht nur ein Schlüssel zum Klimaschutz und zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Europa, sondern auch von essenzieller Bedeutung für unsere Regionen“, so der Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll. „Es ermöglicht nahtlosen Verkehr und fördert die lokale Wirtschaft, indem es Arbeitsplätze schafft und die Zugänglichkeit erhöht“, so der für Mobilität zuständige Landesrat. „Salzburg profitiert besonders von einem verbesserten Schienenverkehr. Es zieht Touristen aus der ganzen Welt an und eine effiziente Bahnverbindung kann helfen, den Zustrom zu bewältigen, den Verkehr auf der Straße zu reduzieren und das Erlebnis im öffentlichen Raum für Besucher insgesamt zu verbessern“, so Schnöll. „Der grenzüberschreitende Transit im öffentlichen Verkehr, insbesondere in Regionen wie Salzburg, ist von entscheidender Bedeutung. Technische Hürden und Verzögerungen an den Grenzen sind nicht nur kostspielig, sondern beeinträchtigen auch den Güterverkehr und das Reiseerlebnis. Wir bekommen leider jeden Sommer wieder zu spüren, dass der gesamte Nord-Süd-Transit auf den Autobahnen durch die westlichen Bundesländer rollt und eine enorme Belastung für alle betroffenen Gemeinden darstellt. Es ist daher von größter Bedeutung, dass diese Probleme dringend angegangen werden, um den Wechsel zu umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln zu fördern und den Transit effizienter zu gestalten, um damit besonders die verkehrsgeplagten Regionen deutlich zu entlasten“, so LH-Stv. Schnöll abschließend.
Europäische Dimension, ein Resümee von Erfolgen und Problemen der letzten Jahre
„In einem gemeinsamen Europa, in dem Grenzen immer mehr an Bedeutung verlieren, ist es unerlässlich, einen kohärenten und effizienten Verkehrssektor zu haben“, so die stellvertretende Verkehrssprecherin der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament Barbara Thaler. In Wahrheit gibt es das bereits auf der Straße und in der Luft und beide Sektoren wachsen, während die Schiene in ihren nationalen Grenzen auf 25 Inseln gefangen ist. Wir müssen die Schiene europäisieren, wenn wir das Potential entfalten wollen. „Ein harmonisiertes europäisches Eisenbahnnetz unterstreicht diese Vision und fördert nicht nur den Handel, sondern auch das kulturelle und soziale Miteinander der Nationen“, so Thaler weiter. Eine integrierte europäische Verkehrspolitik lege den Grundstein für nachhaltiges Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. „Die Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraums ist ein Symbol für das grenzenlose Europa, das wir anstreben. Es ermöglicht den freien Fluss von Menschen, Gütern und Ideen und festigt die europäische Identität“, so die Abgeordnete zum Europäischen Parlament. „Neben der Förderung der kulturellen Verbindung fördert ein harmonisiertes Schienennetz auch die wirtschaftliche Integration. Es erleichtert den Handel, öffnet Märkte und bietet Unternehmen neue Möglichkeiten, während es gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert“, so Thaler abschließend.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. ÖVP Bundesparteileitung