SPÖ-Abgeordneter Mario Lindner gratuliert anlässlich der heute bekanntgewordenen Ergebnisse des Medizinaufnahmetests all jenen, die nunmehr zum Medizinstudium zugelassen wurden. Angesichts der Vielzahl jener Bewerber:innen, die nicht zugelassen wurden und dem schon vorhandenen und sich weiter verschärfenden Ärzt:innenmangel in Österreich sieht Lindner dringenden Handlungsbedarf: „15.400 junge Menschen wollten Medizin studieren. Nur 12 Prozent werden zugelassen. Dabei hätten wir einen krassen Ärzt:innenmangel!“ ****
Lindner verweist auf Zahlen der Beantwortung seiner parlamentarischen Anfrage, die der Dramatik der Situation Ausdruck verleihen. Exemplarisch aus dem Bereich Allgemeinmedizin: Die Zahl der unbesetzten Planstellen im Bereich Allgemeinmedizin ist binnen der letzten 2,5 Jahre um 68 Prozent explodiert. Parallel ist im selben Bereich die Privatmedizin am Vormarsch. Die Zahl der Wahlärzt:innen stieg seit 2020 auf 3.394 und damit um 10 Prozent. Von 6.122 Ärzt:innen für Allgemeinmedizin im niedergelassenen Bereich insgesamt sind mittlerweile über 55 Prozent Wahlärzt:innen. Lindner am Montag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst: „Wir brauchen zweierlei. Erstens mehr Ärzt:innen insgesamt und zweitens mehr Ärzt:innen im öffentlichen Gesundheitssystem. ‚Bezahlärzt:innen‘ gibt es mehr als genug. Von jenen Ärzt:innen, wo die E-Card reicht und es keine Kreditkarte braucht, braucht es wieder mehr.“ Damit insbesondere die kassenärztliche Versorgung in Zukunft wieder flächendeckend funktioniert, schlägt die SPÖ konkret eine Bevorzugung jener Bewerber:innen für einen Medizinstudienplatz vor, die sich bereit erklären, dem öffentlichen österreichischen Gesundheitssystem für eine gewisse Dauer, etwa als Kassenärzt:innen am Land, zur Verfügung zu stehen.
In jüngerer Vergangenheit mehrten sich die Unterstützungserklärungen zum SPÖ-Vorschlag aus den Regierungsparteien – immer mehr ÖVP-Politiker:innen schlossen sich der SPÖ-Forderung an. Zuletzt hatte Nehammer selbst bei seinem Referat in einem Dachgeschoß in Wien erklärt, die seit Jahren bestehenden Forderungen der SPÖ nunmehr zu unterstützen. Entgegen der Lippenbekenntnisse des Kanzlers, der Landeshauptfrau Mikl-Leitner und ihres steirischen Pendants Drexler verhindert die ÖVP allerdings seit jeher auf allen Ebenen die nötigen Maßnahmen. Lindner daher: „Wenn die ÖVP was verspricht, glauben wir kein Wort.“ (Schluss) lk/bj
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