„Endlich ist die Reparatur des 2017 beschlossenen Gesetzes in Kraft womit Primärversorgungseinheiten leichter gegründet werden können. Davon profitieren die Patient:innen in den Einzugsgebieten und die sind es schließlich, um die es geht“, zeigt sich der Gesundheitssprecher der Grünen, Ralph Schallmeiner, über die heute endlich in Kraft getretenen Neuregelungen zur Gründung von Primärversorgungseinheiten (PVE) hoch erfreut.
PVE bedeuten für Patient:innen ein breiteres Leistungsspektrum, bessere Öffnungszeiten sowie mehr Versorgungsbreite durch die bessere Einbindung anderer Gesundheitsberufe. Gleichzeitig profitieren die gründungswilligen Mediziner:innen von einem verteilten finanziellen Risiko, Fördermöglichkeiten durch den RRF (Resilienz- und Recovery Fund) der EU und den starken Fokus auf Interdisziplinarität und Interprofessionalität. „Gerade letzteres wird vor allem von jungen Mediziner:innen regelmäßig eingefordert. In der Ausbildung wird natürlich im Team mit anderen Mediziner:innen und anderen Gesundheitsberufen gearbeitet. Ein Vorteil für die eigene Arbeit, ein Vorteil für die Patient:innen, und vor allem ein Vorteil für Jungmediziner:innen in der Ordination. PVE sind der richtige Ansatz dafür“, hält Schallmeiner fest.
Schallmeiner weist darauf hin, dass die erleichterten gesetzlichen Rahmen das eine sind, es aber die Zusammenarbeit und den Willen aller Stakeholder braucht, damit dieses Gesetz nicht nur ein Erfolg, sondern ein Durchbruch im Sinne der Patient:innen wird: „Die Sozialversicherungen scharren in den Startlöchern, es gibt viele Jungmediziner:innen und Angehörige anderer Gesundheitsberufe, die gründen wollen. Was es braucht ist auch die Unterstützung durch die Ärztekammer, durch Länder und Kommunen. Wenn immer wo eine PVE gegründet werden kann, sollte diese Gründung durch konkrete Hilfestellung unterstützt werden. Das muss nicht immer finanzieller Natur sein: Kommunen könnten beispielsweise bei der Suche nach geeigneten Ordinationsräumen eine tragende Rolle übernehmen. Genauso erwarte ich mir, dass gründungswillige Mediziner:innen von ihrer Interessenvertretung aktiv begleitet werden – und das in allen Bundesländern.“
„PVE sind nicht die Lösung für alle Problemstellungen im Gesundheitswesen, aber sehr wohl ein bedeutender Mosaikstein in einem kleinteiligen Gesundheitswesen“, sagt Schallmeiner und betont: „PVE werden uns vor allem in Gemeinden ab drei- bis viertausend Einwohner:innen sehr gute Dienste leisten und die Patient:innenversorgung deutlich verbessern. Die Einzelordinationen sind aber auch weiterhin entscheidend und wichtig für eine gute Versorgung – nicht nur am Land. Denn nicht jede:r Mediziner:in ist bereit für eine PVE, auch das gilt es zu bedenken. Die letzte Woche im Minister:innen-Rat präsentierten Maßnahmen zielen genau hierauf ab.“
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