Erstmals Verhütungspille in den USA rezeptfrei erhältlich

Die Entdeckung der Pille als sichere und wirksame Verhütungsmethode war 1960 ein Meilenstein der reproduktiven Selbstbestimmung: Die Trennung von Sexualität und Fortpflanzung, von der Sigmund Freud Jahrzehnte zuvor noch geträumt hatte. Mit der täglichen Einnahme konnten Frauen fortan selbst bestimmen, wann und wie viele Kinder sie wollten. Die neuen Möglichkeiten der Selbststimmung, ermöglicht durch medizinischen Fortschritt haben die Regierungen fast aller Länder jedoch versucht durch Restriktionen im Zugang zu verhindern. So war die Pille anfänglich nur für verheirateten Frauen zugänglich. Und mehr als 60 Jahre nach Markteinführung ist die Pille immer noch rezeptpflichtig.

Ist die Rezeptpflicht Geschäftemacherei der Ärzte?

„Da es keine medizinische Notwendigkeit für eine regelmäßige ärztliche Untersuchung vor der Verschreibung der Pille gibt, ist die Ausstellung eines obligatorischen Rezeptes meist zu einer rein administrativen, aber kostenpflichtigen und lästigen Formsache geworden”, erklärt der Gynäkologe DDr. Christian Fiala. Die Rezepte für die Pille werden vielfach jedoch nur für 3 Monate ausgestellt, genauso lange wie ein Krankenschein gültig ist.

Diese aus medizinischer Sicht vollkommen unnötige Hürde ist nun in den USA vorbei, denn dort wurde die erste sogenannte Mini-Pille ohne Östrogen nun ohne Rezept zugelassen. Damit entscheiden Frauen selbst, ob sie eine Beratung und Untersuchung durch einen Arzt möchten oder sich die Pille ohne diese Hürde kaufen. „Die Regierung soll nun diese sinnlose Bevormundung beenden und zügig die Pille rezeptfrei verfügbar machen“ so Fiala.  

Bevormundung in der reproduktiven Gesundheit

Der nächste logische Schritt in der tatsächlichen Selbstbestimmung von Frauen ist die rezeptfreie Abgabe auch der „normalen“ kombinierten Pille mit Östrogen, für die auch in den USA vorerst weiterhin Rezeptpflicht besteht. Als weiterer Meilenstein und Test dafür, wie ernst es unsere Gesellschaft tatsächlich mit der Selbstbestimmung von Frauen meint, bliebe dann noch die rezeptfreie Abgabe der Abtreibungspille „Mifegyne“. Diese löst einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch aus, der ident mit einem Spontanabort ist. „Da Frauen Spontanaborte selbst managen können, spricht aus ärztlicher Sicht nichts dagegen, ihnen auch dieses Medikament frei zur Verfügung zu stellen“, so Fiala abschließend.

How the first over-the-counter birth control pill in the U.S. got its ‘unapologetic’ design

https://www.statnews.com/2023/07/27/opill-birth-control-perrigo/ 

FDA Approves First Nonprescription Daily Oral Contraceptive

https://www.fda.gov/news-events/press-announcements/fda-approves-first-nonprescription-daily-oral-c ontraceptive 

www.gynmed.at

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