Disoski/Spielmann bekräftigen nach neuen Vorwürfen gegen Rammstein: Keine Bühne für mutmaßliche Täter

„Keine Bühne für mutmaßliche Täter“, bekräftigen Meri Disoski, stellvertretende Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen, und Viktoria Spielmann, Frauensprecherin der Grünen Wien, ihre Position zu den bevorstehenden Rammstein-Konzerten in Wien nach den heute bekannt gewordenen neuen Vorwürfen. Eine Betroffene aus Österreich hatte gegenüber ORF.at neue schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann erhoben. Bei einer After-Party sei es ausdrücklich gegen ihren Willen zu einer gewalttätigen Handlung gekommen. Gegenüber ORF.at hat die anonym bleibende Frau ihre Angaben an Eides statt versichert.

„Die nächste Frau bricht ihr Schweigen und schildert, wie Rammstein-Frontmann Lindemann seinen Status und seine Machtposition als Rockstar missbraucht hat. Sie sagt aus, was ihr auf einer After-Party von Rammstein-Sänger Till Lindemann widerfahren ist, nämlich durch Lindemann ausgeübte Gewalt. Die anonym bleiben wollende Frau belegt ihre Aussagen mit Fotos, die von unabhängigen Expert:innen geprüft worden sind und die nicht einfach ignoriert und weggewischt werden können“, kommentiert Disoski die Aussagen einer Frau aus Österreich.

„Ich möchte mich bei ihr und all jenen bedanken, die sich in den vergangenen Wochen nicht einschüchtern haben lassen und ausgesagt haben. Es erfordert Mut, Machtmissbrauch von Männern und sexualisierte Gewalt öffentlich zu thematisieren. Wir werden nicht zulassen, dass angesichts existierender Machtgefälle Betroffene eingeschüchtert werden und nicht über das sprechen können, was sie erlebt haben. Für diesen Mut möchte ich mich bedanken“, hält Disoski fest.

Sie erinnert daran, dass sich die neuen Aussagen „nahtlos in eine lange Reihe an bereits bekannten, schwerwiegenden Vorwürfen der sexualisierten Gewalt durch Lindemann einreihen. Zahlreiche junge Frauen berichteten, systematisch rekrutiert worden zu sein, um nach Rammstein-Konzerten Sex mit Lindemann zu haben. Die Betroffenen sagten aus, dass Alkohol- und Drogeneinfluss dabei eine Rolle gespielt haben sollen und mindestens eine Frau berichtete von sexuellen Handlungen, denen sie nicht zugestimmt habe“, sagt Disoski.

„Die neuen Vorwürfe einer österreichischen Betroffenen gegen Till Lindemann zeigen, dass der Machtmissbrauch innerhalb der Band Rammstein System hat. Es ist untragbar, dass trotz der eidesstaatlichen Aussagen mehrere betroffener Frauen Rammstein in Wien weiterhin der rote Teppich ausgerollt wird, als wäre nichts gewesen. Das ist ein ein verheerendes Zeichen gegenüber allen, die schon einmal sexualisierte Gewalt erlebt haben. Was es jetzt braucht ist eine rasche und lückenlose Aufklärung aller Vorwürfe. Bis zur Klärung der Vorwürfe sprechen wir uns für die Absage der Konzerte und den zivilgesellschaftlichen Protest gegen die Konzerte aus, da diese Konzerte ganz offensichtlich kein sicherer Raum für Frauen sind“, sagt  Spielmann und betont: „Wir werden es nicht zulassen, dass diese Konzerte ohne sichtbaren und lauten Protest über die Bühne gehen. Daher rufen wir als Grüne Frauen Wien zur Beteiligung an der Demonstration von der NGO #aufstehen am 26. Juli um 17.30 Uhr vor dem Ernst-Happel-Stadion auf “, hält Spielmann fest.

Betroffene Frauen können sich an folgende Helplines wenden:

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Grüner Klub im Parlament

DisoskiGrüneKonzertRammsteinSpielmann
Comments (0)
Add Comment