Letzte Woche war es soweit – die Pinzgauer Ziegen auf der Deponie der 48er am Rautenweg haben Nachwuchs bekommen. Zwei Ziegenbabys erblickten im Tierparadies in der Donaustadt das Licht der Welt. Auch Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky hat die Kleinen bereits ins Herz geschlossen: „Ich freue mich, wenn die Ziegenherde in diesem für Wien einzigartigen Lebensraum Zuwachs bekommt. Und wenn Artenschutz in einer Stadt noch dazu so entzückend ist, ist es doppelt schön“. Aktuell leben 29 Ziegen auf dem steppenartigen Gelände, einmal im Jahr ist für Nachwuchs gesorgt.
Einzigartiges Rückzugsgebiet in der Stadt
Seit Anfang der Neunzigerjahre ist die Deponie der 48er am Rautenweg auch Lebensraum für Pinzgauer Ziegen. Damals gab es in ganz Österreich nur noch knapp 200 Exemplare, seither wurden mehr als 100 Ziegen geboren. Zu Beginn wollte man seitens der 48er die immer größer werdenden Grünflächen und die steilen Böschungen auf der Deponie mittels „natürlicher Rasenmäher“ im Bewuchs niedrig halten. Neben diesem funktionalen Aspekt der Landschaftspflege diente die Ansiedlung aber auch dem Artenschutz. Die 48er leisteten mit der Ansiedlung der Pinzgauer Ziegen 1994 einen wichtigen Beitrag zum Überleben dieser alten Nutztierrasse.
Der aktuelle Zuwachs bestätigt einmal mehr die Relevanz der Deponie als Lebensraum für diese Tiere. Die Deponieziegen werden selbstverständlich tierärztlich versorgt und fühlen sich sichtlich wohl. Aber nicht nur Ziegen finden hier ideale Lebensbedingungen vor, die Deponie ist ein einzigartiges Rückzugsgebiet für viele andere Tierarten, die sich oft erst wegen des Deponiebetriebes hier angesiedelt haben. Wie z.B. die Haubenlerche, ein Halbsteppenvogel, der laut Wiener Naturschutzgesetz zu den streng geschützten Arten mit Lebensraumschutz im gesamten Stadtgebiet zählt.
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