Das Problem mit der immateriellen Korruption in Österreich

19.06.2023: Bei der immateriellen Korruption bleibt der oft typische Geldfluss – das Bestechungsgeld – aus. Vielmehr wird jemandem, für eine pflichtwidrige Rechtshandlung, ein „Gefallen“ geleistet. „Ein in Österreich weit verbreitetes Phänomen, welches auch als Korruption zu werten ist, wird von der Allgemeinheit nicht als solche wahrgenommen. Nicht nur monetäre Korruption ist schädlich, sondern jegliche Art der Korruption – manchmal auch Freundschaftsdienste!“, so Vorstandsvorsitzende von TI-Austria, Prof. Eva Geiblinger hierzu.

Dies gilt es zu ändern! In der von der Transparency Arbeitsgruppe Compliance publizierten Broschüre, werden typische Problemfelder der immateriellen Korruption dargestellt. Der Leiter der Arbeitsgruppe Compliance Mag. Rudolf Schwab erklärt: „Jede Geschichte beleuchtet Aspekte der immateriellen Korruption und gibt Tipps zur Vermeidung. Die behandelten Szenarien reichen, von Jagdeinladungen und „goldenen Pässen“ (Staatsbürgerschaften) bis hin zu Karten für Kultur- und Sportveranstaltungen.“

Auch in Österreich wurde über Jahrhunderte die Patronage-Kultur gelebt und Sachverhalte, die heute klar als Korruption eingestuft werden, als „normal“ empfunden. Korruption ist vielfältig und hat zahlreiche Masken, hinter denen sie sich zu verbergen versucht.

Diese Broschüre eignet sich sowohl als Hilfestellung für MitarbeiterInnen von Unternehmen, als auch für juristische Laien und erläutert anschaulich die Problematik der immateriellen Korruption in Zusammenhang mit der Berufspraxis

Transparency International Austria stellt die Broschüre auch Online als PDF zur Verfügung: TI_Korruption_hat_viele_Gesichter_A5_v6_RZ_Ansicht.pdf (ti-austria.at)

Top-Praxistipps zur Risikominimierung beim Thema immaterielle Korruption:

  • Achtung: Ein Interessenkonflikt liegt zum Beispiel dann vor, wenn private Interessen mit beruflichen Interessen in Konflikt geraten können.
  • Mut zur klaren Kommunikation des eigenen redlichen Standpunktes, auch wenn sich dies negativ auf persönliche Verhältnisse auswirken kann
  • Transparenz und Dokumentation: Die Offenlegung eines (potenziellen) Interessenskonflikts und die Dokumentation der Entscheidungsgründe fördert die Objektivität.
  • Der Spiegeltest / der Zeitungstest: Würde ich die Tat moralisch in Ordnung finden, wenn ich in der Tageszeitung lese, dass Dritte Positionen ausgenutzt haben, um genau die Form der immateriellen Korruption zu begehen, die meiner Handlung entspricht.

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