Im Lichte einer seit Wochen kolportierten AK-Forderung nach einer 32-Stunden- und 4-Tage-Woche wird seitens der AK mit der Missinterpretation einer aktuellen WIFO-Studie versucht, die wirtschaftlichen Auswirkungen der AK-Forderungen zu verharmlosen. Dabei zeigt die Studie, dass selbst bei einer „lediglich“ 3,5-prozentigen Arbeitszeitverkürzung in allen dargestellten Szenarien von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um zumindest ein Prozent oder umgerechnet 4 Mrd. Euro auszugehen ist. Und wenn man die Berechnungen des WIFO auf die Extremforderung der AK umlegt, sind das sogar weit über 20 Mrd. Euro. Aber die Studie zeigt nicht nur einen Rückgang der Wirtschaftsleistung, sie prognostiziert auch einen Rückgang der Reallöhne, eine Erhöhung der Inflation und natürlich eine weitere Verschärfung des Arbeitskräftemangels.
Auf dem heimischen Arbeitsmarkt können heute bereits 200.000 Stellen nicht besetzt werden, und diese Lücke wird aus demografischen Gründen bis 2040 auf über 500.000 anwachsen. Da kann jegliche mutwillige weitere Verknappung des Arbeitsvolumens nur als gefährliche Drohung für Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Wohlstand in unserem Land bezeichnet werden. „Hier von geringen Folgen für die Wirtschaftsleistung Österreichs zu sprechen ist aus Sicht der Wirtschaft geradezu zynisch“, so Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich.
Mit Blick auf eine Studie von Eco Austria zur volkswirtschaftlichen Wirkung von Arbeitszeitverkürzungen in Österreich zeigt sich, dass Arbeitskosten steigen und Monatseinkommen sinken und damit gesamtwirtschaftliche negative Effekte beim privaten Konsum und beim BIP gesamt zu erwarten sind. „Die entscheidenden Argumente gegen eine Arbeitszeitverkürzung sind der Arbeitskräftemangel und der demografische Wandel. Eine Verkürzung der Arbeitszeit würde die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs senken, die Finanzierung von Pensionen und Sozialstaat schwächen und ist damit nicht als taugliches General-Konzept für den heimischen Wirtschaftsstandort zu bewerten. Das bestätigt auch die WIFO-Studie, die von einem Rückgang von BIP und Arbeitsvolumen ausgeht“, so Kopf abschließend. (PWK180/DFS)
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