Smolle: Regierung stellt nachhaltig Weichen für modernes Gesundheitssystem

"Die Medizin hat sich in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich verändert. Was sich aber nicht geändert hat, sind die Rahmenbedingungen, hier hat sich jahrzehntelang kaum was bewegt. Die Bundesregierung stellt nun die Weichen, um diesen Änderungen gerecht zu werden", sagt, heute, Mittwoch, ÖVP-Gesundheitssprecher Josef Smolle, der seit über 40 als Arzt tätig ist und seine Erfahrungen aus der Praxis teilt. Nicht nur die Medizin habe sich weiterentwickelt, es sei auch eine neue Generation herangewachsen, die andere Vorstellungen von der Arbeitswelt habe.

Mit der Novellierung des Primärversorgungsgesetzes soll die Primärversorgung im niedergelassenen Bereich durch zusätzliche Einheiten ausgebaut werden. "Primärversorgungszentren haben großen Charme. Sie sind tageszeitlich ausgeweitet, sie sind im Angebot über viele Gesundheitsberufe hinaus viel breiter aufgestellt und Ärztinnen und Ärzte berichten von der wertschätzenden Arbeit im Team auf Augenhöhe", nennt der Gesundheitssprecher Vorteile eines Primärversorgungszentrums.

Der Ausbau der Primärversorgungszentren sei nicht der einzige Baustein für eine verbesserte Allgemeinmedizin. "Wenn wir weiterhin das beste Gesundheitssystem der Welt haben wollen, brauchen wir wieder mehr Kassenärzte. Als kurzfristige Maßnahme ist noch heuer geplant 100 kassenärztliche Stellen zu schaffen. Der Schwerpunkt soll hier auf Kinderheilkunde liegen", hält Smolle fest. Ermöglicht werden soll das durch kräftige Anschubfinanzierung zur Ordinationsgründung. Damit werde es auch gelingen, entsprechend motivierte junge Ärztinnen und Ärzte für das "erfüllende Berufsleben in der niedergelassenen Praxis" zu gewinnen. Mittelfristig müsse man es schaffen, dass die kassenärztliche Tätigkeit gegenüber dem Wahlarztsystem zum attraktiveren Berufs- und Lebensmodell wird. Das könne über den Finanzausgleich gelingen. "Wir wollen die Möglichkeit eines österreichweiten Leistungskatalogs für alle Ärztinnen und Ärzte schaffen – gleiches Angebot in jedem Bundesland", so Smolle. Man könne damit motivieren, Leistungen anzubieten, die wir als Gesellschaft tatsächlich brauchen.

Für Smolle seien die auf den Weg gebrachten Verbesserungen im Pflegesektor – Stichwort Kompetenzausweitung, Ausbildungszuschuss in Höhe von 600 Euro im Monat, 570 Millionen Euro für Gehaltszuschüsse – von besonderer Wichtigkeit. "Gesundheitsberufe sind in den vergangenen Jahren mit Aufgaben überhäuft worden, die nicht ihre Kerntätigkeit sind. Das ist nicht nur ineffizient, sondern, vor allem auch frustrierend", sagt Smolle, der abschließend ein Versprechen abgibt: "Uns muss hier viel im Bereich Bürokratieabbau gelingen. Als Regierungsfraktionen werden wir von diesem Kurs nicht abweichen." (Schluss)

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