SPÖ-Bielowski/Sidl: Lebensmittelsicherheit? Nicht ohne nachhaltige Landwirtschaft!

Das EU-Parlament hat heute im Plenum einen Bericht über Lebensmittelsicherheit in der EU angenommen. Die SPÖ-Delegation hat gegen den Bericht gestimmt. Die EU-Abgeordneten Theresa Bielowski und Günther Sidl kritisieren den Text scharf: „Die Begriffe Lebensmittelsicherheit oder Nahrungsmittelkrise sind in den letzten Monaten häufig gefallen. Leider wurden sie dabei oft als Ausrede missbraucht, um beispielsweise vermehrt Pestizide einzusetzen und somit die Klimaziele und Biodiversitätsvorgaben zu untergraben. Ohne Frage sind die Lebensmittelpreise in den letzten Monaten angestiegen. Der Grund dafür liegt jedoch vielmehr an der überall in der EU herrschenden Teuerung und nicht an einer Lebensmittelknappheit. Somit wäre es viel sinnvoller, die Ursachen der Teuerung zu bekämpfen, statt die Umweltschutz-, und Klimaziele der EU zu torpedieren, wie es die Europäische Volkspartei gerade bei jeder Gelegenheit tut.“ ****

Sidl ergänzt: „Es ist fünf vor zwölf und der Klimawandel holt uns weltweit ein. 60 Prozent unserer Böden sind bereits in einem schlechten Zustand, während Hitze- und Dürreperioden für Ernteausfälle sorgen. Auch der Grundwasserspiegel sinkt europaweit und hat in einigen Ländern schon ein gefährlich niedriges Niveau erreicht. Das liegt auch am weiter steigenden Einsatz von Pestiziden. Wir müssen aufhören, unsere Böden zu vergiften, um der Biodiversität in der EU noch eine Chance zu geben. Die Klima- und Biodiversitätskrise ist die größte Gefahr für unsere Ernährungssicherheit.“ 

Bielowski weiter: „Wir müssen festhalten, dass der Bericht, wie er heute beschlossen worden ist, bei den Zielen einer nachhaltigen Landwirtschaft weit zurückfällt. Das ist besonders kritisch zu sehen, da der Bericht als Orientierungshilfe für die nächste Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU dienen soll. Einer der Hauptkritikpunkte sind die fehlenden Ziele zur Senkung der Treibhausgase in der Landwirtschaft, die mit 53 Prozent einen Großteil der Methanemissionen ausmachen. Auch bei der Pestizidreduktion wollen die konservativen Kräfte im EU-Parlament keine Zusagen mehr machen und stattdessen soll sinnlos weiterevaluiert werden. Das Paradoxe ist aber doch, dass die von der EU gesetzten Umwelt- und Biodiversitätsziele dazu beitragen sollen, dass auf den Äckern Europas auch in Zukunft etwas wachsen kann. Wir brauchen eine langfristige Lebensmittelsicherheit statt kurzfristigen Profit!“ (Schluss) lp

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