Bei der derzeit in Paris stattfindenden UNEP-Kunststoffkonferenz verhandeln Vertreter verschiedenster Nationen intensiv, um ein weltweit verbindliches Abkommen zur Reduzierung der weltweiten Kunststoffabfälle zu erarbeiten. Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) begrüßt den Ansatz der Vereinten Nationen, auf globaler Ebene nach Lösungen zu suchen. „Kunststoffabfälle dürfen nicht in die Umwelt gelangen. Dafür müssen wir gemeinsam Lösungen finden“, so Helmut Schwarzl, Obmann der Kunststoffindustrie im FCIO. Eine große Aufgabe wird es sein, Maßnahmen zu finden, die für alle Länder umsetzbar sind, auch wenn sie sich auf einem sehr unterschiedlichen Niveau in der Produktion und Abfallverwertung befinden. Aus Sicht des FCIO müssen wir in Österreich und Europa noch stärker in die Kreislaufwirtschaft investieren und neue Technologien erforschen und vorantreiben. In den Schwellen- und Entwicklungsländern muss der Fokus auf den Aufbau von funktionierenden Abfallwirtschaftssystemen gelegt werden. Gleichzeitig müssen Fortschritte in der Entwicklung des Kunststoffrecyclings auch den ärmeren Ländern zugänglich gemacht werden, sobald sie dort einsatzfähig sind. Ziel muss sein, die unbestrittenen Vorteile von Kunststoffen nachhaltig zu nutzen, indem das Abfallproblem gelöst wird. Denn das flexible Material ist heute in vielen Bereichen wie Digitalisierung, Hygiene und Medizin unverzichtbar und ist auch zentral für den Klimaschutz. „Kunststoffe sind Bestandteil vieler Technologien und Produkte, die wir für die Klimaneutralität brauchen. Und auch bei Verpackungen tragen sie entgegen der weitläufigen Meinung zum Klimaschutz bei, da sie einen geringeren CO2-Fußabdruck als andere Materialien haben“, so Schwarzl. „Wir müssen Kunststoffe im gesamten Lebenszyklus intelligent nutzen. Wenn wir sie wiederverwenden und recyceln, sind sie eine win-win Lösung für Umwelt- und Klimaschutz“, so der Obmann der Kunststoffindustrie.
Kreislaufwirtschaft ist Klimaschutz
Die gute Nachricht: Wir müssen nicht bei Null anfangen. Die Unternehmen der Kunststoffindustrie in Österreich arbeiten seit Jahren an zukunftsweisenden Lösungen für die Kreislaufwirtschaft, die weltweit zu einer Verbesserung der Situation führen werden. Hierzulande gibt es eine Vielzahl von Projekten zur effizienteren Nutzung und besseren Verwertung von Kunststoffen, die sich auch für den Export eignen: Neben dem PET-Recycling von Getränkeflaschen konnte beispielsweise auch bei anderen Materialien wie Waschmittelflaschen aus HDPE der Rezyklatanteil deutlich erhöht werden. Durch die Entwicklung innovativer Recyclingtechnologien wie dem chemischen Recycling können in Zukunft auch Abfälle verwertet werden, bei denen dies bisher nicht möglich war. Neben der Ressourcenschonung ist die Kreislaufwirtschaft auch wirksamer Klimaschutz: Allein in Österreich wäre durch eine forcierte Kunststoffkreislaufwirtschaft eine jährliche Reduktion von 2,4 Millionen Tonnen CO2 möglich. „Wir müssen begreifen, dass Kunststoffabfälle wertvolle Rohstoffe sind, die wir im Kreislauf halten und immer wieder für wichtige neue Produkte verwenden sollten. Je besser uns das gelingt, desto mehr Rohstoffe, Energie und CO2 können wir einsparen", appelliert der Obmann der Kunststoffindustrie abschließend.
Über den FCIO:
Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Die etwa 240 Mitgliedsunternehmen produzieren in unterschiedlichen Sektoren z.B. Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel oder auch organische und anorganische Chemikalien. Die knapp 50.000 Beschäftigten der Branche stellten 2022 Waren im Wert von über 20,8 Milliarden Euro her. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein, in dem die chemische Industrie mit ihrer Innovationskraft Lösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln und liefern kann. www.fcio.at
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