Die fortschreitende Digitalisierung des Alltags stellt unser Bildungssystem vor große Herausforderungen. Bundeskanzler Karl Nehammer hat in seiner Grundsatzrede im März unter anderem auch Programmieren als Schulfach ab der fünften Schulstufe thematisiert.
Der am 23. Mai neu gewählte Präsident der Österreichischen Computer Gesellschaft (OCG) Thomas Mück sieht die Förderung von Computational Thinking – also die Fähigkeit des informatischen Denkens – als eine der Kernaufgaben unserer Zeit.
Informatisches Denken ist viel mehr als Programmieren
Die Forderung nach einem stärkeren Fokus auf Informatik bereits ab der fünften Schulstufe ist aus Sicht der OCG naturgemäß sehr zu begrüßen. „Entscheidend ist jedoch, dass Informatik viel mehr umfasst als Coding oder Programmieren. Es geht auch nicht in erster Linie um berufliche (Vor-)Bildung, sondern darum, eine generelle Denkweise – mehr oder weniger im Sinn einer Kulturtechnik – zu fördern. Dies umfasst unter anderem die Fähigkeit zum algorithmischen Denken sowie die Fähigkeit, abstrakte Konzepte zu verstehen und praktisch umzusetzen
“, so der frisch amtierende OCG Präsident.
Ziel dieser Kulturtechnik muss es sein, praktische Anforderungen aus Gesellschaft und Wirtschaft so aufzubereiten, damit das gemeinsame Ziel Digitalisierung effizient erreicht wird. Eine umfassende Bewusstseinsbildung hinsichtlich Chancen und Risiken neuer Technologien – Stichwort Künstliche Intelligenz – sollte bereits in jungen Jahren erfolgen.
Neues Pflichtfach – Mehr Stunden nötig
Im internationalen Umfeld ist Informatik längst zu einem wichtigen Bestandteil der Lehrpläne geworden. So hat beispielsweise Großbritannien Computing als Schulfach in die Lehrpläne der Primar- und Sekundarstufe I aufgenommen.
In Österreich wurde im Schuljahr 2022/23 das neue Pflichtfach Digitale Grundbildung eingeführt. Dies stellt einen ersten Schritt dar. „Festzuhalten ist allerdings, dass die verfügbaren Wochenstunden im Fach Digitale Grundbildung nicht ausreichen werden, um die vom Bundeskanzler geforderten Fähigkeiten zu vermitteln“, so Mück.
Genau diese Kompetenzen werden es zukünftig ermöglichen, sich in der ständig verändernden digitalen Welt zurechtzufinden und sich an neue Herausforderungen rasch anzupassen, ist Mück überzeugt.
Die Österreichische Computer Gesellschaft arbeitet seit vielen Jahren an der wirksamen Vermittlung digitaler Inhalte, auch und insbesondere an junge Menschen. Erfolgreiche Initiativen ebenso wie eine Reihe von nationalen und internationalen Projekten im Bildungsbereich zeigen die hohe Expertise der OCG. Als gemeinnütziger Verein ist die OCG gerne bereit einen wesentlichen Beitrag zu leisten.
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