ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian ist am 25. Mai zum Präsidenten des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) gewählt worden. Er löst damit den Franzosen Laurent Berger (CFDT) ab. Der EGB-Präsident, der diese Tätigkeit ehrenamtlich ausübt, wird aus dem Kreis der nationalen Gewerkschaftspräsidenten gewählt. Er hält den Vorsitz bei den wichtigsten Gremien und repräsentiert die Interessen der europäischen ArbeitnehmerInnen auf höchster internationaler Ebene.
„Das ist eine große Ehre für mich“, bedankte sich Katzian bei den Delegierten, „ich werde diese Chance mit ganzem Herzen, viel Engagement und voller Kraft nutzen, um die Entwicklung der Gewerkschaftsbewegung in Europa mitzugestalten.“ Die Arbeitsschwerpunkte für die kommenden vier Jahre, die von den rund 500 Delegierten am EGB-Kongress im „Berliner Manifest“ beschlossen wurden, liegen angesichts aktueller Entwicklungen auf der Hand: Wirksame Maßnahmen, um die Inflation zu bremsen und die Lebenskosten zu senken. Ein stärkeres Mitspracherecht für Arbeitnehmer:innen und Gewerkschaften, „vor allem auch, um die großen Transformationsprozesse Klimawandel und Digitalisierung so zu gestalten, dass Arbeitnehmer:innen nicht auf der Strecke bleiben“, sagt Katzian. Und natürlich wird ein Schwerpunkt auf Frieden und Sicherheit gelegt. „Wir verurteilen den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste und unterstützen alle Bemühungen, dass endlich Frieden einkehrt“, so Katzian. Hier gehe es aber auch um den Kampf für faire Migration und für die Rechte jener Menschen, die unter den Auswirkungen von Krieg, Aggression, Menschenrechtsverletzungen und des Klimawandels leiden. In diesem Sinne wird der EGB auch seine Kampagne gegen Rechtsextremismus und andere antidemokratische Strömungen intensivieren.
50 Jahre EGB
Im EGB sind 41 Nationen mit 93 Gewerkschaften vertreten. Beim 15. EGB-Kongress in Berlin, der heute endet, wurde auch das 50-jährige Bestehen des Europäischen Gewerkschaftsbundes gefeiert: Seit einem halben Jahrhundert kämpft der EGB für ein gerechtes Europa mit sicheren Arbeitsplätzen, fairen Löhnen und starken Arbeitnehmer:innenrechten, für Chancengleichheit und für demokratische Prinzipien. „Die Krisen nehmen zu“, sagt der neue EGB-Präsident, „unser Kampfgeist und unser Engagement auch. Ich freue mich darauf, mit vielen engagierten Mitstreiter:innen für ein faires, sicheres und soziales Europa zu kämpfen.“
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