„Es braucht eine Digitalisierungsoffensive in den Polytechnischen Schulen und in den Berufsschulen. Das heißt, moderne Ausstattung der Klassenräume und eine stabile Internetverbindung in den Schulen“, sagt Fabian Edlinger, Bundesvorsitzender der vida Jugend, bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Forschungsprojekts digi:POWER. digi:POWER ist ein partizipatives Forschungsprojekt, das sich mit Digitalisierung am Übergang von der Schule in den Beruf beschäftigt. Gemeinsam mit Jugendlichen in Polytechnischen Schulen wird zu ihren Perspektiven hinsichtlich Digitalisierung und digitaler Inklusion in der Schule, Ausbildung sowie im Beruf geforscht. „Die Mobiltelefone der SchülerInnen werden oftmals dämonisiert. Wenn über Social Media gesprochen wird, dann als potenzielle Gefahrenquelle. Digitalisierung ist Thema an den Polytechnischen Schulen, aber meist in einem engen Korsett“, so Prof. Dr. Tobias Buchner (Pädagogische Hochschule Oberösterreich) vom Projektleitungsteam.
Das Forschungsprojekt digi:POWER ist an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich (PH OÖ) angesiedelt und wird durch den AK digifonds finanziert. ForscherInnen der PH OÖ, Universität Bielefeld und SchülerInnen zweier Wiener Polytechnischer Schulen forschen seit 2022 gemeinsam. Am Mittwoch wurden die Ergebnisse des ersten Forschungsjahres in Kooperation mit der vida Jugend vorgestellt. In der ÖGB Riverbox wurden die SchülerInnenprojekte als multimediale Ausstellung „Lernt von uns!“ präsentiert und die Forschungsergebnisse in einer Podiumsdiskussion diskutiert.
„Das gesellschaftliche Ansehen und die Ressourcenzuweisung an die Polytechnischen Schulen sind geprägt von der geringeren Rangordnung dieser Schulform in der Ausbildungshierarchie. Nicht zuletzt zeigt sich dies am Thema Digitalisierung“, so Dr. Natascha Khakpour (Universität Bielefeld) vom Projektleitungsteam. Das unterstreicht vida-Jugendgewerkschafter Edlinger: „Die Polytechnischen Schulen und Berufsschulen werden meist stiefmütterlich behandelt, hier benötigt es eine Entstigmatisierung, weg vom Schubladendenken und her mit einer Aufwertung beider Schultypen.“ Edlinger fordert darüber hinaus eine Aufwertung der Lehre, die eine der Hauptforderungen der vida Jugend sei. „Ausbildungsbetriebe müssen regelmäßig kontrolliert werden, ob Lehrlinge auch vernünftig ausgebildet werden. Außerdem braucht es bessere und faire Arbeitsbedingungen und vor allem 1.000 Euro Einkommen für alle Lehrlinge ab dem 1. Lehrjahr“, so Edlinger.
Über „Digi:Schule = Power?“ diskutierten:
• Ena Kajba (Schülerin FMS/PTS)
• Julia Skrzek (Schülerin FMS/PTS)
• Fabian Edlinger (vida-Jugend)
• Anna Raith (AK Wien)
• Bianca Schönberger (ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit)
• Aulona Selmani (Lehrerin FMS/PTS 3)
Phase 1 des Forschungsprojekts digi:POWER ist mit dieser Projektpräsentation abgeschlossen. Phase 2 startet mit dem Fokus auf den Übergang von Schule in den Beruf. Das Forschungsprojekt findet im Juni 2024 seinen Abschluss.
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