Mit Entsetzen reagiert Harald Mayer, Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, auf Bestrebungen der Spitalsträger, die wöchentliche Ruhezeit für die Spitalsbediensteten von derzeit 36 Stunden auf 24 Stunden zu reduzieren. Eine entsprechende gesetzliche Änderung soll kommende Woche bei der Landesgesundheitsreferentenkonferenz im Burgenland mit einem Konsens auf Länderebene initiiert werden. „Die Ruhezeiten für Spitalsbedienstete sind unantastbar! Wir als Spitalsärzte-Vertreter werden uns gegen eine Reduzierung massiv wehren. Das ist nur ein weiterer Versuch der Politik, die eigenen Versäumnisse mit ungeeigneten Mitteln zu kaschieren – auf Kosten der Spitalsärztinnen und Spitalsärzte und aller anderen Berufssparten, die für die Gesundheitsversorgung in unseren Krankenhäusern wichtig sind. Ruhezeiten schützen die Patienten und Ärzte!“, konstatiert Mayer.
„Die Bundesländer und ihre Spitalsträger wollen mit diesem billigen und leicht durchschaubaren Trick erreichen, dass jene Lücken in der Gesundheitsversorgung, für die die Politik selbst hauptverantwortlich ist, von jenen geschlossen werden, die ohnehin seit Jahren am Limit sind, anstatt endlich dafür zu sorgen, dass ausreichend Personal vorhanden ist, offene Dienststellen besetzt sind und Ärztinnen und Ärzte zu motivieren, in Österreich arbeiten zu wollen. Wird die Reduzierung der Ruhezeiten durchgepeitscht, wird das zur Folge haben, dass noch mehr Ärzte aus Österreich vertrieben werden – dann brauchen wir uns über den Ärztemangel nicht wundern“, fasst der ÖÄK-Vizepräsident zusammen. „Wir werden alles tun, damit dieses falsche Signal nicht gesetzt wird. Und wir erneuern im Gegenzug unsere langjährige Forderung, dass endlich in die wichtigste Ressource im Spital investiert werden muss, nämlich ins Personal.“
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