„Am 12. Mai feiern wir traditionell den Tag der Pflege“, erklärt Josef Zellhofer, Vorsitzender der ÖGB/ARGE- Fachgruppenvereinigung für Gesundheits- und Sozialberufe.
„Mittlerweile ist es, innerhalb meines Berufslebens mein 43. Tag der Pflege. Ob die Situation besser geworden ist? Eher nein. Die Ansprüche an die Pflegekräfte sind in den letzten Jahrzehnten sehr gestiegen, Patientinnen und Patienten müssen aufgrund des mittlerweile chronischen Personalmangels wie am Fließband betreut werden und die Verweildauer im Krankenhaus wird immer kürzer.“
„Die Situation“, so Zellhofer, „wird immer prekärer und wir stehen kurz vor einer riesigen Pensionierungswelle, die alles noch verschlimmern wird. Meine Kolleg*innen und ich weisen seit vielen Jahren darauf hin, dass es grundlegende Reformen und eine substantielle Verbesserung der Arbeitsbedingungen geben muss, doch wir finden kein Gehör. Für Einsparungspotentiale holte man sich Ökonomen, um mit der Stoppuhr uns den Pflegeberuf zu erklären. Was den Pflegeberuf ausmacht, ist aber nicht mit der Stoppuhr zu messen“, erklärt Zellhofer.
„Wir haben im Laufe der letzten Jahre eine Menge Lösungsansätze erarbeitet. Man müsste sie nur aus der Schublade holen und endlich umsetzen. Stattdessen hat die Bundesregierung mit der Pflegelehre eine neue Ausbildungsalternative für den Pflegeberuf geschaffen, obwohl sich alle führenden Expert*innen dagegen ausgesprochen haben. Die Pflegelehrte wird das Problem des Personalmangels nicht einmal ansatzweise lösen. Stattdessen wird wertvolle Zeit mit einem Placebo verschwendet, während die Kolleg*innen ausbrennen und immer mehr dem Pflegeberuf den Rücken kehren“, sagt Zellhofer abschließend.
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