Die Zahl der Menschen mit Einkommensverlusten ist Ende 2022 im Vergleich zum Vorquartal weitestgehend konstant geblieben. Die Anzahl der Menschen mit geringem Einkommen ist sogar etwas zurückgegangen. Auch die Erwartungen der Österreicher:innen hat sich leicht verbessert. Gestiegen ist hingegen die Belastung aufgrund der hohen Wohnkosten. Das zeigt die vom Sozialministerium und Eurostat finanzierte Studie “So geht’s uns heute” von Statistik Austria und IHS. Bereits 24 Prozent sehen die Wohnkosten als schwere finanzielle Belastung, 8 Prozent sind bereits im Zahlungsverzug bei ihren Mietkosten. “Die hohe Inflation bereitet den Menschen nach wie vor große Sorgen. Auch wenn sich die Erwartungen leicht verbessert haben, werden die Wohnkosten eine immer größere Belastung”, betont Sozialminister Johannes Rauch. “Ich bin mir sicher, dass die Maßnahmen der Bundesregierung immer mehr Wirkung zeigen werden.” ***
Bereits zum fünften Mal haben Statistik Austria und IHS die Panelbefragung „So geht’s uns heute“ durchgeführt. Einmal pro Quartal werden jeweils dieselben Personen befragt, um soziale Folgen der aktuellen Krisen gezielt zu erfassen. Im November und Dezember 2022 haben über 3.300 Personen zwischen 16 und 69 Jahren an der Befragung teilgenommen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung.
Die Auswirkungen der Inflation bleiben demnach konstant: Etwas mehr als ein Drittel der Befragten sahen sich selbst als Einkommensverlierer:innen (Q3/2022: 36%). Als Grund wurde nach wie vor die hohe Inflation angegeben. Von 700.000 auf 650.000 Personen zurückgegangen ist auch die Zahl der Personen, die mit weniger als 1.000 Euro netto im Monat auskommen müssen. Auch der Anteil der Menschen mit steigendem Einkommen ist mit 20 Prozent weitestgehend konstant geblieben (Q3/2022: 21%).
Leicht verbessert haben sich auch die Erwartungen für die Zukunft: Nur mehr 31 Prozent (Q3/2022: 33%) der Befragten glauben, dass sich ihr Einkommen im kommenden Jahr verringert. Rund 1 Million Menschen können die laufenden Ausgaben ihres Haushalts nur mit Schwierigkeiten decken. 53 Prozent der Befragten geben an, dass sie ihre Ausgaben für größere Anschaffungen, zum Beispiel für Möbel, Auto oder Reisen verringern wollen. Das entspricht rund 2 Prozentpunkte weniger als noch im Vorquartal.
Gestiegen ist hingegen der Mangel an Notwendigem: Rund 1,9 Millionen Personen können es sich nicht leisten, unerwartete Ausgaben von 1.300 Euro zu begleichen, 49.000 Personen mehr als im Vorquartal. Von 525.000 auf 548.000 Personen gestiegen ist die Zahl jener, die sich aus finanziellen Gründen nicht angemessen ernähren können.
„Wohnen, Energie, Lebensmittel – dafür wenden Menschen mit geringen Einkommen den Großteil ihres Haushaltseinkommens auf. Doch gerade in diesen Bereichen sind die Preise besonders stark gestiegen“, so Sozialminister Johannes Rauch. Die Bundesregierung habe mit einer Vielzahl an Hilfsmaßnahmen versucht, die Teuerungen auszugleichen: Kleine Pensionen, Sozialhilfe und Mindestsicherung wurden deutlich angehoben, Sozialleistungen werden ab sofort jedes Jahr erhöht. Rauch: „Jetzt sind wir dabei, uns auch noch den starken Anstieg der Lebensmittelpreise genau anzusehen.“
Wohn- und Energiekosten immer größere Belastung
Im Zuge der Panelbefragung wurde im 4. Quartal 2022 ein besonderes Augenmerk auf Wohnkosten gelegt. Demnach ist die Belastung durch die hohen Wohn- und Energiekosten erneut gestiegen: Sie sind für 1,5 Millionen Menschen (24%) eine schwere finanzielle Belastung – eine Steigerung von 2 Prozentpunkten gegenüber dem 3. Quartal 2022. Zugenommen hat auch die Zahl der Menschen, die bereits Zahlungsschwierigkeiten bei Miete oder Betriebskosten haben: Sie ist von 447.000 um 1 Prozentpunkt auf 500.000 Personen gestiegen.
Wiederum gesunken ist die Anzahl an Menschen, die mit Zahlungsschwierigkeiten bei ihren Wohnkosten in den nächsten drei Monaten rechnen – das trifft mit rund 1,7 Millionen Menschen (27%) um 3 Prozent weniger Personen zu, als im 3. Quartal 2022. Sozialminister Johannes Rauch sieht hier erste positive Auswirkungen der Maßnahmen der Regierung.
Wohnschirm bietet schnelle Hilfe
Zuversichtlich ist Rauch für das laufende Jahr: Die Heiz- und Wohnkostenzuschüsse der Länder wurden erneut aufgestockt, die Strompreisbremse bringt seit Ende 2022 spürbare Entlastung, der Energiekostenzuschuss wurde bei der Jahresrechnung abgezogen. Zusätzlich unterstützt der Wohnschirm des Sozialministeriums Menschen mit Rückständen bei der Miete, den Betriebskosten sowie bei Strom- oder Heizkosten.
“In Österreich darf niemand seine Wohnung verlieren, weil er Miet- oder Energiekosten nicht zahlen kann”, betont Rauch. “Das stellen wir mit unserem Wohnschirm sicher.” Dafür wurde der Wohnschirm um Zuschüsse für die Energiekosten erweitert und zuletzt nochmals um 25 Millionen auf insgesamt 164 Millionen Euro aufgestockt. In der Befragung der Statistik Austria gaben im 4. Quartal insgesamt 767.000 Menschen an, ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht angemessen warm halten zu können.
Nähere Informationen unter www.wohnschirm.at
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