Kein heimischer Spargel ohne Erntehelferinnen und Erntehelfer

Die derzeitige Spargelernte zeigt einmal mehr, dass viele Bereiche in der Landwirtschaft nicht ohne Hilfskräfte aus dem Ausland auskommen: Ohne sie wäre der Genuss von heimischem Spargel – und im Übrigen von vielen anderen heimischen Gemüsesorten – gar nicht möglich, denn in Österreich sind zu wenige bereit, die Erntearbeit auf sich zu nehmen.

Die beschäftigten Menschen stammen hauptsächlich aus Rumänien, Ungarn und Polen. Weitere Herkunftsländer der Arbeiterinnen und Arbeiter sind die Slowakei, Bosnien und Herzegowina, Slowenien und die Ukraine. Im Jahr 2022 waren laut Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft für alle Erntearbeiten in Österreich etwa 15.000 Menschen aus dem Ausland im Einsatz. Die Spargelernte dauert noch bis Ende Juni an. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande auf 757 Hektar Anbaufläche etwa 2.585 Tonnen Spargel geerntet.

Vertragliche Zusicherung von Lohn und Arbeitszeit

Aktuell werden sowohl weißer und grüner als auch violetter Spargel gänzlich händisch geerntet. Dabei werden der grüne und der violette Spargel über der Erde abgeschnitten, der weiße Spargel wird sehr arbeitsintensiv aus der Erde gestochen. Bei beiden Ernteformen muss den ganzen Tag in gebückter Körperhaltung der Witterung ausgesetzt gearbeitet werden.

Während die landwirtschaftlichen Betriebe nur vereinzelt österreichische Arbeiterinnen und Arbeiter für diese Tätigkeit finden, verlassen viele vorrangig aus Osteuropa stammende Menschen ihre Heimatländer, um die Erntearbeit auf den österreichischen Feldern auf sich zu nehmen. Arbeitsrechtliche Mindeststandards wie eine kollektivvertragliche Entlohnung und gesetzlich geregelte Arbeitsbedingungen, wie es sie in vielen anderen Ländern nicht gibt, machen die österreichische Landwirtschaft für sie zu einem attraktiven Arbeitgeber. Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben, sagt dazu:

„Wir haben in Österreich das Privileg, eine Vielzahl hochwertiger Lebensmittel zur Verfügung zu haben. Bis es diese Lebensmittel vom Feld auf unseren Teller geschafft haben, bedarf es vieler, teilweise sehr mühevoller Arbeitsschritte – Arbeitsschritte, die angemessen entlohnt gehören. Dazu können auch wir Konsumentinnen und Konsumenten etwas beitragen, denn indem wir zu österreichischem Gemüse greifen, fördern wir auch die hierzulande geltenden Arbeits- und Sozialstandards.“  

Der Bruttolohn für Erntehelferinnen und Erntehelfer liegt – leicht variierend je nach Bundesland – etwa bei 1.600 Euro pro Monat. Die vertraglichen Bestimmungen sind je nach Bundesland durch den Kollektivvertrag der Landarbeiter oder der der Gartenbaubetriebe geregelt.

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