Scheucher-Pichler: Brauchen Anerkennung, medizinische Versorgung und Absicherung von ME/CFS-Betroffenen

„Das chronische Erschöpfungssyndrom oder Chronische Fatigue-Syndrom, auch Myalgische Enzephalomyelitis (ME) oder ME/CFS, ist eine schwere Multisystemerkrankung, die insbesondere auch Long Covid-Patientinnen und -Patienten betrifft. Schätzungen gehen von 26.000 bis 80.000 unterschiedlich Betroffenen in Österreich aus. Verbesserungen im Bereich der Forschungs- und Versorgungsstrukturen sind notwendig“, sagte heute, Dienstag, ÖVP-Abg. Elisabeth Scheucher-Pichler, Mitglied im Gesundheitsausschuss. Von der ÖVP miteingebracht wurde in der heutigen Ausschusssitzung ein Vier-Parteien-Entschließungsantrag, welcher die schwierige Situation der von ME/CFS Betroffenen aufzeigt und auf Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich der Forschungs- und Versorgungsstrukturen hinweist. Dieser wurde einstimmig angenommen.

 Die Krankheit ist wenig erforscht und der Weg zu einer Diagnose oft langwierig. „Für die Betroffenen kann die Erkrankung mit schweren Belastungen einhergehen und sogar zu einer teilweisen oder vollständigen Arbeitsunfähigkeit und zu finanziellen und sozialen Schwierigkeiten wie beispielsweise Isolation führen“, unterstreicht Scheucher-Pichler.

 Im Entschließungsantrag wird die Bundesregierung und im Speziellen der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz aufgefordert, sich weiterhin und verstärkt für eine verbesserte Zusammenarbeit der Akteure im Gesundheitswesen und damit für eine bessere diagnostische und bedarfsorientierte therapeutische Versorgung von ME/CFS Betroffenen in Österreich einzusetzen. Sinnvoll wäre unter anderem die Schaffung eines Beratungsgremiums, zusammengesetzt aus einschlägigen Expertinnen und Experten, die sich mit postviralen/postinfektiösen Syndromen auseinandersetzen. Weiters soll sich der Bundesminister für die stärkere Berücksichtigung von postviralen/postinfektiösen Syndrome in medizinischen Leitlinien, unter Einbeziehung der betroffenen Selbsthilfegruppen, einsetzen. Der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz werden zudem aufgefordert, sich in Zusammenarbeit mit den für Aus- und Fortbildung zuständigen Einrichtungen für die Förderung des interdisziplinären Austausches der fachärztlichen Disziplinen zu postviralen/postinfektiösen Erkrankungen und im Speziellen zu ME/CFS einzusetzen sowie die wissenschaftliche Forschung zu unterstützen.

 Rasche Behandlung der Petition im Gesundheitsausschuss

 Die Verbesserung der medizinischen Versorgung und der sozialen Absicherung von ME/CFS-Patientinnen und Patienten stand bereits im Mittelpunkt einer Petition, die umfassend im Petitionsausschuss behandelt wurde. „Da wir in diesem Ausschuss keine Gesetze beschließen können, haben wir diese erst in der vergangenen Plenarsitzung einstimmig dem Gesundheitsausschuss zur Weiterbehandlung zugewiesen“, freut sich der ÖVP-Sprecher für Petitionen und Bürgerinitiativen, Abg. Nikolaus Prinz, dass schon im heutigen Ausschuss mittels Entschließungsantrag die Regierung zum Handeln aufgefordert wurde. „Das zeigt einmal mehr, dass wir die Anliegen der Bevölkerung ernst nehmen“, erwartet Prinz nun rasche Ergebnisse, damit den von dieser schweren Krankheit Betroffenen bald geholfen werden kann.

(Schluss)

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