Nach der Abstimmung im Europaparlament über "Carbon Farming" übt der ÖVP-Europa-Abgeordnete Alexander Bernhuber Kritik an SPÖ, FPÖ und Grünen: "Es hat sich wieder gezeigt, dass diverse Fraktionen und Abgeordnete kein Interesse daran haben, dass heimische Land- und Forstwirte neue Einkommensmöglichkeiten erschließen können. Grund der Ablehnung dürfte sein, dass die EVP erfolgreich durchsetzen konnte, dass Carbon Farming nicht die Ernährungssicherheit gefährden darf, marktorientiert funktionieren soll und ein zusätzliches Einkommen durch das sogenannte Carbon Farming für land- und forstwirtschaftliche Betriebe erzielt werden kann."
Allgemein informiert Bernhuber, der den Forderungskatalog des Europaparlaments federführend als Berichterstatter verhandelt hat: "Carbon Farming ist seit einigen Jahren in vieler Munde und kann Land- und Forstwirten eine zusätzliche Einkommensquelle bieten. Ziel ist es nun, einheitliche Rahmenbedingungen in der EU für Carbon Farming zu schaffen, damit die tatsächliche CO2-Speicherung honoriert wird und es zu keinem 'Greenwashing' von CO2-Zertifikaten aus der Land- und Forstwirtschaft kommt. Diese geplanten Zertifikate sollen eine neue Alternative für jene Zertifikate sein, mit denen oft dubiose und schwierig nachvollziehbare Projekte in Nicht-EU-Staaten finanziert werden."
Laut Bernhuber gab es bei den Verhandlungen einige Kontroversen. Vor allem Verpflichtungen und Zwangsbürokratie lehnt der EU-Abgeordnete ab: "Für uns als Europäische Volkspartei im Europaparlament ist es wesentlich, dass sämtliche Maßnahmen zur CO2-Speicherung auf freiwilliger Basis beruhen, sich der Preis für CO2-Zertifikate an Marktpreisen orientiert und bereits etablierte Systeme, in die neuen Rahmenbedingungen aufgenommen werden sollen."
Neben Carbon Farming werden in diesem Bericht auch weitere Methoden zur CO2-Bindung diskutiert. So bezeichnen die beiden Technologien CCS (Carbon Capture and Storage) und CCU (Carbon Captur and Utilization) Möglichkeiten, CO2 aus industriellen Prozessen oder der Luft herauszufiltern und in unterirdische Speicher zu pumpen, oder CO2 zum Beispiel in synthetischen Kraftstoffen oder Baumaterialen zu binden.
Der Bericht, der mit einer Mehrheit von 323 Stimmen angenommen wurde, legt den Grundstein für eine Verordnung, in der klare Bestimmungen über einen zukünftigen europäischen Rechtsrahmen für Carbon Farming festgelegt werden. (Schluss)
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