Jahrelang wurde der rasante Anstieg des Wolfes, Bibers und Fischotters in der Steiermark von Naturschützern als Erfolg gefeiert. Die Tatsache, dass diese Arten aber nicht mehr vom Aussterben bedroht sind und mittlerweile riesige Schäden anrichten, wird von der zuständigen SPÖ-Landesrätin Lackner ignoriert.
Nach aktuellen Problemen, nicht nur mit vermehrten Wolfssichtungen und Rissen in der Steiermark, sondern auch mit Schäden durch Biberdämmen werden die Forderungen nach einem notwendigen Wildtiermanagements in der Steiermark lauter. Betroffene Personen, vor allem Landwirte können nicht mehr verstehen, dass durch einzelne geschützte Tiere alles andere weichen muss. Als Praktiker, die in und mit der Natur arbeiten, beobachten sie mit Kopfschütteln die Vorgangsweise des Naturschutzes, der am Schreibtisch erdacht wird.
„Es kann nicht sein, dass durch den bedingungslosen Schutz von einzelnen Tieren Landwirte, Teichbesitzer oder auch normale Betriebsstätten alles aufgeben müssen, nur weil hier eine gezielte Entnahme nicht möglich ist. Ein Zusammenleben von Mensch und Wildtier ist natürlich möglich, viele europäischen Länder und auch andere Bundesländer zeigen es uns bereits vor, wie es geht. „Die betreffenden Arten finden optimale Bedingungen in der Kulturlandschaft vor und vermehren sich rasant. Als Gewinner der Kulturlandschaft bringen sie aber auch andere Arten massiv unter Druck, das hat der Naturschutz bis heute nicht verstanden“, so der Abgeordneter zum Nationalrat Andreas Kühberger.
Musterbeispiel Wolf
Vor allem beim Thema Wolf scheint die Entnahme von Problemwölfen sowie ein vorausschauendes Wolfsmanagement unumgänglich. „Wir managen mit einer Selbstverständlichkeit andere Wildtierarten, wenn es zum Beispiel um den klimafitten Wald als wichtige Lebensgrundlage geht. Auch unsere Landwirtschaft ist eine wichtige Grundlage für Österreich, daher braucht es auch hier ein aktives Management.“
2022 wurden in Österreich insgesamt 791 Wolfsrisse offiziell gemeldet. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Anzahl an jährlichen Wolfsrissen bei Nutztieren exponentiell nach oben geht. Grund dafür ist die steigende Population an Wölfen in Österreich. Schafe, Ziegen, neugeborene Kälber und auch Kühe werden vom effizienten Raubtier Wolf als Nahrungsquelle ohne großen Aufwand betrachtet, oft wird neben den getöteten Tieren auch eine große Anzahl von schwer verletzten, aber noch lebenden Tieren hinterlassen.
Ein Blick auf andere Bundesländer in Österreich lässt die Entwicklung in den nächsten beiden Jahren auch für die Steiermark nicht nur erahnen. Anhand dieser Beispiele zeichnet sich bereits klar ab, was auch den steirischen Almbäuerinnen und Bauern bevorsteht. In den Westlichen Bundesländern treiben Bäuerinnen und Bauern keine Tiere mehr auf die Alm, weil sie es nicht mehr ansehen können, wie ihre Herde zerfleischt wird. „Wenn wir warten, bis sich die Wolfspopulation von selber reguliert, wird es in der Steiermark schon lange keine Almwirtschaft und somit auch nicht mehr die unsere schönen Tourismusregionen, über die sich die Steiermark als beliebtes Urlaubsland definiert, geben. Andere Bundesländer wie Tirol, Kärnten oder Niederösterreich haben bereits den Abschuss für Problemwölfe freigegeben. Es war lange genug Zeit, das Problem schönzureden, jetzt ist es Zeit, zu handeln und klare Entscheidungen zu treffen. Dafür und nicht für jahrelanges Zaudern, wie wir es beim Fischotter erlebt haben“, so Kühberger, der auch selber einen landwirtschaftlichen Betrieb in der Obersteiermark bewirtschaftet.
Auch andere Arten können Probleme bereiten
Nicht nur der Wolf kann für Probleme sorgen, sondern auch der Biber. Dieser ist gleich wie der Wolf nach der FFH-Richtlinie in der ganzen EU geschützt. Ein Beispiel dafür ist aktuell ein Fall im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, wo eine Werkstatt regelmäßig unter Wasser steht, weil dort ein Biber den dort liegenden Bach aufstaut. Ähnlich wie beim Thema Wolf, gibt es auch hier keine Hilfe.
„Der Naturschutz hat ausgewählte Arten geradezu zur heiligen Kuh erklärt. Damit ist der Schaden, den sie anrichten, auch gut. Es ist besorgniserregend, wie wenig vorausschauend hier agiert wird. Vermutlich liegt es daran, dass die handelnden Personen nie selbst betroffen sind. Ich bin keinesfalls für eine komplette Ausrottung solcher Arten. Die Entnahme in solchen Fällen stellt aber keinesfalls eine Bedrohung für das Überleben dieser Arten dar. Ich appelliere hier noch einmal an den Hausverstand all jener, die nicht einsehen wollen, dass es hier Lösungen braucht. Dieser Zustand schadet nicht nur den Menschen, sondern dem ganzen Ökosystem“, fügt Kühberger abschließend hinzu. (Schluss)
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