Heute Früh erfolgte nach 14 Stunden Verhandlung eine Einigung zwischen Kommission, EU-Parlament und Mitgliedstaaten für die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III). Die bisherige Position des EU-Parlaments hatte zum Ziel, kleine, regionale Biomasse-Heizwerken weiter laufen zu lassen, während gleichzeitig die europäischen Wälder vor Übernutzung geschützt werden. Die im Parlamentsvorschlag vorgesehene Nutzungslimitierung für Biomasse wurde vom Rat gekippt.
Thomas Waitz, Abgeordneter zum Europäischen Parlament und Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei warnt vor dem Bankrott kleiner, regionaler Biomassekraftwerke und Greenwashing: „Ohne Limit für die Nutzung von Primärholz in Biomasseanlagen wird es weiterhin Übernutzung und Kahlschläge im großen Stil geben. Das zerstört nicht nur unsere Wälder und verschärft die Klimakrise, sondern ist auch eine Gefahr für den Weiterbetrieb regionaler Biomasseanlagen. Ohne diese Limitierung der Biomassenutzung können nun Kohlekraftwerke auf Biomasseanlagen umgebaut werden. Der stark steigende Holzbedarf muss dann zunehmend mit Importen aus den USA und Kanada gedeckt werden. Unser ungebremster Hunger nach Energieholz fördert damit die Zerstörung von Wäldern weltweit. Durch die übermäßige Nachfrage wird der Preis für Energieholz steigen, wodurch kleinere Biomasse-Anlagen schlicht und einfach in Konkurs gehen werden. Kleine regionale Biomasse-Kraftwerke sind dann nicht mehr konkurrenzfähig, während die Megaanlagen mit EU-Förderungen subventioniert werden.“
Auch die Nachhaltigkeitskriterien sind aufgeweicht worden.
“Neben der Biomasse wird auch mit Atomstrom produzierter Wasserstoff für den Industriebereich auf die Erneuerbaren Energieziele angerechnet. Das ist Greenwashing für die marode französische Atomindustrie“, so Waitz abschließend.
Das Ergebnis des Trilogs muss noch vom EU-Parlament bestätigt werden.
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