Mehrere Mitarbeiter von H+, eine große Hotelkette im DACH-Raum, wollten einen Betriebsrat gründen. Am Tag der Kundmachung zur Einberufung der dazu notwendigen Versammlung wurden die Beschäftigten vom lokalen General Manager gekündigt und mit einem sofortigen Betretungsverbot belegt. „Dieses Verhalten ist extrem irritierend. Engagierte, erfahrene Mitarbeiter werden gekündigt, weil sie ihr Recht auf Mitbestimmung im Betrieb ausüben wollen“, kritisiert Friedrich Schinagl, Landesvorsitzender der zuständigen Fachgewerkschaft vida in Salzburg. „Wir unterstützen die Kolleginnen und Kollegen selbstverständlich juristisch, um diese Motiv-Kündigungen zu bekämpfen.“
Die Rechtslage sei klar, so Schinagl weiter: Ab fünf Beschäftigten habe man in Österreich das Recht, einen Betriebsrat zu gründen. „Doch immer wieder versuchen Betriebe, Eigentümer oder Geschäftsführer, dieses per Arbeitsverfassungsgesetz verbriefte Recht auszuhebeln“, so der vida-Landesvorsitzende empört.
Kajetan Uriach, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft vida in Salzburg, stellt dazu klar: „Mit dieser Handlungsweise erweist die Hotelkette der gesamten Brache einen Bärendienst. Die Arbeitsbedingungen in Gastronomie und Hotellerie sind dringend verbesserungsbedürftig. Der eklatante Arbeitskräftemangel belegt dies ganz deutlich!“
„Andere, sehr renommierte Betriebe der Luxushotelklasse aber auch Hotelketten, setzen auf die Kraft der Arbeitnehmervertretung durch Betriebsräte und profitieren von der Zusammenarbeit mit ihnen. Denn nur ein Betrieb mit zufriedenen MitarbeiterInnen hat auch zufriedene Gäste“, ergänzt Schinagl.
„Die H+-Hotels werben im eigenen Leitbild mit gegenseitiger Wertschätzung, Respekt, Ehrlichkeit und Anerkennung. Das Verhalten in der Causa Betriebsratsgründung passt aber nicht zu diesen Schlagworten. Die Gewerkschaft vida unterstützt ihre Mitglieder in allen Belangen und wir werden die Betroffenen moralisch und juristisch begleiten, um diese ungerechtfertigten Kündigungen zu bekämpfen“, bekräftigt Uriach abschließend.
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