Rund 270.000 Tonnen Altglas wurden gemäß Austria Glas Recycling im Jahr 2022 als Rohstoff an die Glasindustrie geliefert. Rund 90 % davon an die heimischen Werke der Vetropack Austria in Pöchlarn/Niederösterreich und Kremsmünster/Oberösterreich sowie der Stoelzle Oberglas in Köflach/Steiermark, der Rest an grenznahe Glaswerke in Nachbarländern.
Altglas – genau gesagt: gebrauchte Glasverpackungen – sichert als Sekundärrohstoff die Produktion von neuen Glasverpackungen in Österreich. Die Glasverpackungen werden von der Non-Profit-Organisation Austria Glas Recycling, einem Unternehmen der ARA, aus privaten Haushalten sowie Industrie- und Gewerbebetrieben gesammelt und bedarfsgerecht an die Glaswerke geliefert.
Seit 1977 knapp 8 Millionen Tonnen Altglas als Rohstoff verwertet
Dieses System – Sammlung und Verwertung von gebrauchten Glasverpackungen in der Glasindustrie – wurde in Österreich 1977 etabliert. Seither konnten knapp 8 Millionen Tonnen Altglas stofflich recycelt werden. Das sind etwa 25 Milliarden Glasverpackungen wie Gurken- oder Marmeladegläser, Parfumflacons und Weinflaschen. Glasverpackungen können unendlich oft bei gleichbleibender Qualität eingeschmolzen und neu geformt werden.
Hohe Circular Material Use Rate wird angestrebt
Dr. Harald Hauke, Geschäftsführer der Austria Glas Recycling, erläutert: „Ziel ist eine hohe Circular Material Use Rate, ein hoher Anteil an wiederverwendetem Material im Verhältnis zum gesamten Materialvolumen. Der Packstoff Glas ist sowohl für das 100%ige stoffliche Recycling – das Einwegsystem – als auch die Wiederbefüllung – das Mehrwegsystem – bestens geeignet.“ Das Material Glas bleibt bei beiden Prinzipien in dauerhafter Verwendung. Auf diese Weise kann ein hohes Kreislaufwirtschaftsniveau bei Glasverpackungen erreicht werden. Harald Hauke erklärt weiter: „Wichtig ist, jede leere Einweg-Glasverpackung zur Altglassammlung zu geben, dann ist sie Rohstoff für neue Glasverpackungen. Im Restmüll ist sie fürs Recycling verloren. Mehrweg-Glasverpackungen bringt man zum Handel und erhält das Pfand zurück.“
Kreislaufwirtschaft spart Energie und Rohstoffe
In Österreich wird beispielsweise Bier, das in Glasflaschen angeboten wird, zu 78 % in Mehrwegflaschen gekauft. Über 80 % des Marktvolumens an Einweg-Glasverpackungen werden gesammelt und recycelt. Hierzulande hergestellte Glasverpackungen – Einweg- und Mehrweggebinde – bestehen im Durchschnitt über alle Formen und Farben zu 2/3 aus Altglas.
Der Nutzen von Glasrecycling ist beträchtlich: Je 10 % Altglas bei der Neuproduktion reduzieren 3 % Energieverbrauch und 7 % CO2-Emissionen. Die jährliche Einsparung an elektrischer Energie entspricht dem Jahresbedarf von rund 58.000 Haushalten und verringert den CO2-Footprint. Der hohe Einsatz von Altglas als Sekundärrohstoff anstelle von Primärrohstoffen spart jährlich über 250.000 Tonnen Rohstoffe und 260 Mio. kWh elektrische Energie.
„Die Menschen in Österreich wissen um die Vorzüge von Glasrecycling Bescheid und beteiligen sich in sehr hohem Ausmaß an der Altglassammlung. Das ist auch ein Verdienst der jahrzehntelangen professionellen Informationsarbeit, die wir gemeinsam mit unseren Partnerinstitutionen – allen voran den Kommunen und den Entsorgungsunternehmen – leisten“, führt Hauke aus.
Über die Austria Glas Recycling GmbH
Die Austria Glas Recycling GmbH ist ein Non-Profit-Unternehmen, das die Sammlung und Verwertung von Glasverpackungen als genehmigtes Sammel- und Verwertungssystem gemäß Verpackungsverordnung organisiert. Austria Glas Recycling sorgt für die ökonomisch tragfähige, ökologisch hochwertige und für Bürger*innen und Betriebe praktikable Weiterentwicklung des österreichischen Glassammelsystems und agiert gemäß Umweltmanagementsystem EMAS. Finanziell getragen wird das Glasrecyclingsystem von den Altglaserlösen der Glaswerke und den Lizenzbeiträgen von Unternehmen, die Glasverpackungen in Österreich auf den Markt bringen. Austria Glas Recycling ist ein Tochterunternehmen von ARA AG, Stoelzle Oberglas GmbH und Vetropack Austria GmbH.
Foto Dr. Harald Hauke (Hochformat)
Foto Dr. Harald Hauke (Querformat)
Illustration: Glasverpackungen – Kreislaufwirtschaft
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