AK Niederösterreich-Wieser: „Gesprächs-Marathon“ für ArbeitnehmerInnen bei der EU in Brüssel

  Einen „Gesprächs-Marathon“ im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer absolvierte AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser bei der EU in Brüssel. Im Mittelpunkt der Gespräche mit EU-Parlamentariern und Repräsentanten standen neben der Frage von Lieferketten, Daseinsvorsorge, Industriepolitik und (Lehrlings)Ausbildung auch die neue Landesregierung in Niederösterreich. Wieser hatte zudem einen eigenen Termin bei EU-Arbeitskommissar Nicolas Schmit. „Die Industrie-Produktion und jene der kritischen Infrastruktur muss wieder nach Europa zurückgeholt werden“, so Wieser.

Es ist nicht alltäglich, dass Bundesländervertretungen einen Termin bei einem EU-Kommissar erhalten. AK Niederösterreich-Präsident Wieser brachte im Gespräch mit EU-Kommissar Nicolas Schmit, zuständig für Arbeit und Soziales, daher die wichtigsten Themen auf die Agenda. „Die Gesundheits-Krise und zuletzt der Krieg in der Ukraine haben uns deutlich vor Augen geführt, dass die Produktion wesentlicher Güter wieder zurückgeholt werden müssen. Ebenso muss stärker in den Fokus rücken, dass die Lieferketten kürzer und transparenter werden. Das betrifft natürlich auch arbeits- und sozialrechtliche Regelungen im Sinne der Beschäftigten“, so Wieser. Schmit betonte: Die Industrielle Basis in Europa muss verstärkt werden. Nur so ist Wachstum möglich, angesichts der neuen geopolitischen Lage.“

Konkret konnte Wieser eine zukunftsweisende Inititiave hinsichtlich Facharbeit und duale Ausbildung auf den Weg bringen. So sollen EU-Länder an einen Tisch gebracht werden, um die Skills ihrer Jugendausbildung zu erörtern, um mit „best Practise“-Beispielen voneinander zu profitieren. Niederösterreich ist hier mit der dualen Lehrlingsausbildung internationaler Vorreiter und kann daher viel Expertise einbringen. Auch das System der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) stieß bei Schmit auf reges Interesse. Im Herbst dieses Jahres ist ein internationaler Austausch auf europäischer Ebene geplant. Ziel es, die Talente der europäischen Jugend zu erkennen und die Facharbeit stärker zu forcieren. „Wir setzen konsequent auf Austausch und Einsatz zum Wohle der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, so Wieser. 

Die neue Landesregierung in Niederösterreich sorgte bei den Gesprächen in Brüssel für deutliche Nachfrage, etwa im Austausch mit Oliver Röpke, dem künftigen Vorsitzenden des EWSA (Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss) oder Parlaments-Vizepräsidentin Evelyn Regner (SP). „Zahlreiche Arbeitsplätze in Niederösterreich hängen direkt oder indirekt an Eurpa, dem Import und Export. Unwissenheit oder bewusste politische Störfeuer können also weitreichende Folgen haben. AK und ÖGB setzen daher weiterhin auf nachhaltigen Austausch mit den Einrichtungen der Europäischen Union zum Wohle der Beschäftigten in Niederösterreich“, so Wieser.

Vor allem im Gespräch mit dem Ersten Vizepräsident des EU-Parlaments Othmar Karas (VP) standen sachpolitische Themen und natürlich die aktuelle politische Lage in Niederösterreich im Zentrum. „Die soziale Frage ist parteipolitisch außer Streit zu stellen“, waren sich Wieser und Karas einig. Es gehe auf internationaler Ebene darum, das Gemeinsame vor das Trennende zu Stellen. Das betrifft etwa die Herausforderungen im Bereich der Pflege, dem Fachkräftebedarf und der Daseinsvorsorge.

 

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