Bundesjugendvertretung: Ein neues Mitglied im BJV-Vorsitz

Heute, Donnerstag, fanden im Europahaus in Wien die Wahlen für den Vorsitz und den Vorstand der Bundesjugendvertretung (BJV), der gesetzlichen Interessenvertretung aller Kinder und Jugendlichen in Österreich, statt. Die BJV-Vorsitzenden Julian Christian (Junge Volkspartei), Sabir Ansari (Muslimische Jugend Österreich) und Sabrina Prochaska (Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs) stellten sich der Wiederwahl. Sie wurden von den anwesenden Delegierten der Mitgliedsorganisationen mit überwiegender Mehrheit für eine weitere zweijährige Funktionsperiode bestätigt. Anstelle von Fiona Herzog (Sozialistische Jugend) kandidierte SJ-Kollegin Rihab Toumi für den BJV-Vorsitz und erhielt ebenfalls großen Zuspruch der Delegierten.

Mehrere Wechsel im Vorstand

Insgesamt 13 Kandidat*innen stellten sich der Wahl zum Vorstand. Folgende Personen wurden für die nächsten zwei Jahre in den Vorstand der BJV gewählt:

Fiona El Manchi (Akademisches Forum für Außenpolitik AFA), Paul Freysinger (Schülerunion), Rafael Haigermoser (Katholische Jugend), Stefan Orieschnig (Österreichische Gewerkschaftsjugend), Julius Pilz (Österreichische Kinderfreunde/ Rote Falken), Magdalena Polsterer (Landjugend Österreich), Hannah Katharina Rippel (Evangelische Jugend) und Anna Steinhauser (Aktion kritischer Schüler_innen).  

Psychische Gesundheit, Klima, Teuerung und Kinderrechte bleiben wichtige Kernthemen

In den kommenden zwei Jahren wird sich das neue Vorsitz- und Vorstandteam wieder den Themen widmen, die Kindern und Jugendlichen am meisten Sorgen bereiten. Das ist zum einen die mangelhafte Versorgung im Bereich der psychischen Gesundheit, betont Christian: „Die aktuelle HBSC-Studie zeigt auf, dass sich die psychische Gesundheit junger Menschen durch die Pandemie weiter verschlechtert hat. Das ist aber keine neue Erkenntnis. Jetzt muss für alle Kinder und Jugendlichen langfristig psychotherapeutische Unterstützung gewährleistet werden, und zwar unabhängig von ihrem Bundesland und den finanziellen Möglichkeiten. Durch die Teuerung ist Psychotherapie nur noch für die wenigsten jungen Menschen leistbar.“

Zum anderen fordert die BJV mehr Tempo beim Klimaschutz: „Der Weltklimarat warnt vor der Eskalation der Klimakrise und die Regierung kann sich nach über zwei Jahren auf keine Neuauflage des Klimaschutzgesetzes einigen. Wir werden nicht zulassen, dass die Politik weiterhin die Zukunft von uns und der nächsten Generationen aufs Spiel setzt“, kritisiert Prochaska.

Außerdem braucht es weitere Maßnahmen, um die Teuerung abzufedern, fordert Toumi: „In Österreich ist bereits jedes 5. Kind von Armut betroffen oder bedroht. Wir gehen davon aus, dass mit die neuen EU-SILC-Zahlen eine deutliche Steigerung belegen werden und bereits jedes 4. Kind betroffen ist. Gleichzeitig hat die Regierung noch immer keinen Nationalen Aktionsplan zur Reduktion von Kinderarmut vorgelegt. Die Politik darf diese drastischen Entwicklungen nicht weiter ignorieren.“

Dringenden Handlungsbedarf besteht auch nach wie vor beim Kinderschutz: „Als BJV setzen wir uns für den Schutz von allen Kindern und Jugendlichen und für die Einhaltung der Kinderrechte ein. Wir brauchen in Österreich einen Ausbau von Prävention und einen stärkeren Kinderschutz vor allen Gewaltformen und dazu braucht es verpflichtende, qualitative Kinderschutzkonzepte in allen Sektoren“, betont Ansari.  

Weitere Arbeitsschwerpunkte werden erarbeitet

Vorsitz und Vorstand der BJV werden alle zwei Jahre neu gewählt. Alle rund 60 Mitgliedsorganisationen haben die Möglichkeit Kandidat*innen zu nominieren, die dann von den Delegierten der Kinder- und Jugendorganisationen gewählt werden. Im Anschluss legen der neue  Vorsitz und Vorstand überparteilich und überkonfessionell die neuen inhaltlichen Schwerpunkte der BJV in einer Arbeitsklausur fest. Ziel ist der Einsatz für vielfältigen Anliegen aller Kinder und Jugendlichen in Österreich, die von der Politik oft vergessen werden.

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