Grüne Wien/Berner: Morzinplatz als Erinnerungsort neu denken

Die Debatte zur Umgestaltung des Luegerdenkmals wird mit dem Vorschlag, ein Shoah-Zentrum auf dem Morzinplatz zu errichten, erweitert: „Es ist wichtig, den Morzinplatz als Erinnerungsort neu zu denken. Allerdings geht die Idee, hier ein Shoah-Zentrum ohne Bezug zum Gestapo-Gefängnis zu errichten, nicht weit genug“, sagt Ursula Berner, Kultursprecherin der Grünen Wien, und weiter: „Das Ziel muss sein, aufzuklären, statt Geschichte zu streichen. Wien braucht dringend eine österreichische „Topografie des Terrors“.“

Mitten in Wien wurden Menschen durch die Gestapo systematisch erniedrigt, verfolgt, gefoltert und getötet. Der Morzinplatz als Ort der Verfolgung, an dem das Hotel Métropole als Gestapo-Hauptquartier gestanden hat, gerät zwischen Tankstelle und Autoverkehr zunehmend in Vergessenheit. Berner: „Ein in die Jahre gekommenes Denkmal und ein Mini-Museum mit kurzen Öffnungszeiten sind zu wenig, um nächste Generationen die Verfolgung und das Grauen auf dem Morzinplatz verständlich zu machen. Hier wurden Menschen oft monate- und jahrelang gefangen gehalten und auch ermordet.“ 

Die Berliner „Topographie des Terrors“ zeigt, wie aus einem historischen Ort der Verfolgung ein Ort für Vermittlung und Aufklärung gemacht werden kann, ohne die Schrecken zu vertuschen: Dort steht ein transparentes Gebäude mit wechselnden Ausstellungen und umfassendem Vermittlungsangebot. Hier werden alle Opfergruppen genannt und gezeigt. Ebenso geraten Täter:innen in den Fokus. Die Grünen Wien fordern die Umgestaltung des Morzinplatzes nach diesem Vorbild: „Wir Grüne setzen uns dafür ein, die Bedeutung des Morzinplatzes für zukünftige Generationen nachvollziehbar zu machen und aufzuklären. Das ist gerade in Zeiten der zunehmenden Radikalisierung am rechten Rand umso notwendiger“, so Berner abschließend.

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