Es ist die überwiegende Mehrheit: 85 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher befürworten laut Umfragen, dass Impfungen ausschließlich von vollumfänglich ausgebildetem medizinischem Personal, insbesondere von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden. Das decke sich auch mit der in anderen Umfragen jährlich aufs Neue bestätigten Einschätzung, dass Hausärztin oder Hausarzt Ansprechpartner und Vertrauensperson Nummer eins im Gesundheitsbereich ist. „Der Bevölkerung ist die Patientensicherheit sehr wichtig, das bestärkt uns in unserem vollen Einsatz für ihr Wohl“, sagt Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK). Umso unverständlicher seien in diesem Zusammenhang die jüngsten Äußerungen der Apothekerkammer-Spitze, in den Apotheken impfen zu wollen.
Die Steigerung der Impfquoten und der Wandel von der Reparatur- hin zur Vorsorgemedizin seien, so Steinhart, wichtige Ziele, die die Ärztinnen und Ärzte vollinhaltlich unterstützen: „Zu beidem können Apothekerinnen und Apotheker ihren Beitrag leisten, indem sie bei ihren Kundenkontakten die entsprechende Awareness schaffen und die Lagerung und die Abgabe von Impfstoffen managen“, hält Steinhart fest. Die Impfleistung sei rechtlich klar definiert und umfasse zum Beispiel auch die Anamnese sowie die Feststellung der Impftauglichkeit, erinnert er. „Wer außer den Ärztinnen und Ärzten mit ihrer entsprechenden langjährigen Ausbildung soll das beurteilen können?“, fragt Steinhart. Diese komplexe Tätigkeit setze zudem ständige Weiterbildung voraus, zu der nur Ärztinnen und Ärzte verpflichtet sind – ein einzelner Kurs sei da bei Weitem nicht ausreichend, so der ÖÄK-Präsident.
„Wir Ärztinnen und Ärzte sind übrigens auch stolz auf unsere Fortbildungsverpflichtung, denn so können sich unsere Patientinnen und Patienten jederzeit darauf verlassen, dass sie nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft behandelt werden“, sagt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. „Aber es passt natürlich ins Bild, wenn man anscheinend auch glaubt, dass man binnen weniger Stunden quasi im Schnelldurchlauf von Laien die Impftätigkeit erlernen kann und mit einem Erste-Hilfe-Kurs auf Komplikationen vorbereitet ist. Warum überlässt man diese wichtige Tätigkeit nicht einfach den Profis?“, fragt sich Wutscher. Alles andere fordere nur die Patientensicherheit gefährdende Situationen geradezu heraus, die dann Ärztinnen und Ärzte wieder in Ordnung bringen könnten. „Und all das nur, weil einige Apotheker unbedingt Doktor spielen wollen. Daher möchte ich die Botschaft unserer aktuellen Kampagne unterstreichen: Meine Gesundheit beginnt bei meiner Ärztin, meinem Arzt – und nirgendwo sonst.“
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