Die Frühjahrslohnrunde in der Industrie startet am 8. März mit der Forderungsübergabe für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- du Elektronikindustrie (EEI). Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA rechnen heuer mit sehr intensiven Verhandlungen in allen Branchen und erwarten einen harten Verteilungskampf. Hauptgrund dafür sind die anhaltenden Preissteigerungen, die das Leben der Arbeiter:innen und Angestellten massiv verteuern. Daher stehen ordentliche Lohn- und Gehaltserhöhungen ganz oben auf dem Forderungsprogramm der Gewerkschaften bzw. der Betriebsrätinnen und Betriebsräte.
„Im Gegensatz zu anderen EU-Staaten hat es die Bundesregierung bisher nicht geschafft, die Teuerungswelle zu dämpfen. Es liegt nun an den Gewerkschaften dafür zu sorgen, dass die Inflationsbelastung nicht zu massiven Einkommensverlusten führt und die Krisenkosten nicht zur Gänze auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abgewälzt werden. Im Gegenteil, wir werden in der Elektro- und Elektronikindustrie einen Reallohnzuwachs anstreben, zumal sogar Industrievertreter von einem sensationellen Jahr 2022 sprechen und erst diese Woche das BIP-Wachstum von der Statistik Austria auf 5% nach oben korrigiert wurde“, sagen die beiden Chefverhandler für die EEI, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Die für Kollektivvertragsverhandlungen maßgebliche rollierende 12-Monats-Inflation liegt mit Februar 2023 bereits bei 9,5 Prozent. Die Industrie hatte in den vergangenen zwei Jahren ein wirtschaftliches Hoch mit hohen Auftragsbeständen und steigender Produktivität. Die Prognosen für den Bereich Sachgütererzeugung sind trotz der Energiepreise weiterhin gut. Zudem sind Arbeitsbelastung und Arbeitsverdichtung wegen des Arbeitskräftemangels erneut gestiegen. „Die Elektro- und Elektronikindustrie hat ordentliche Gewinne erwirtschaftet. Daher gibt es keinen Grund für eine Lohn- und Gehaltsbremse. Für uns stehen nachhaltigen Erhöhungen im Fokus, vom Erfolg der Branche müssen auch die Beschäftigten profitieren – in Form von besserer Bezahlung und Erleichterungen bei der Arbeitszeit“, betonen Wimmer und Dürtscher.
Nach der EEI beginnen die Verhandlungen für die rund 8.000 Beschäftigte der Papierindustrie (20. März), für die Textilindustrie (21. März, 7.500 Beschäftigte) und für die knapp 50.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Chemische Industrie (14. April). Den Abschluss der industriellen Frühjahrsrunde bildet traditionell die Glasindustrie mit rund 7.000 Beschäftigten und einem Verhandlungsstart im Mai.
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