WKÖ-Kopf: Allzeithoch an offenen Stellen zeigt, wie dringlich Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel sind

„Die heute von der Statistik Austria veröffentlichen Zahlen zeigen einmal mehr, wie groß der Arbeitskräftemangel bereits ist: 2022 gab es ein Allzeithoch an offenen Stellen, das sich bereits jetzt auf unsere Betriebe und uns alle als Konsumenten auswirkt. Angesichts des demografischen Wandels, dessen Auswirkungen sich in den nächsten Jahren durch die Pensionierungswelle der „Babyboomer“ verstärkt zeigen werden, sollte dies ein Weckruf sein. Die Regierung muss alle Hebel in Bewegung setzen, um dem Mangel entgegenzuwirken“, sagt WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Anzusetzen sei etwa bei der steuerlichen Attraktivierung von Arbeit. „Wir müssen dafür sorgen, dass es sich mehr lohnt zu arbeiten – für ältere Arbeitnehmer:innen genauso wie für alle anderen“, so Kopf.

Er fordert daher Anreize für längeres Arbeiten durch die Streichung des Pensionsversicherungsbeitrags für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie durch steuerliche Maßnahmen. „Viele Pensionisten, die noch arbeiten könnten, scheuen sich davor, weil sie dann am Ende durch Zusammenrechnung von Pension und Gehalt mehr Steuern zahlen. Das könnte man durch steuerliche Attraktivierung lösen“, sagt Kopf. Aber auch die Zahl der steuerfreien Überstunden müsse verdoppelt werden. „Für jene, die bereit sind, mehr zu leisten, muss sich das letztlich auch auszahlen“, so der WKÖ-Generalsekretär.

Noch nicht das gesamte Potenzial ausgeschöpft ist außerdem bei der Frauenbeschäftigung. Das zeigt die in Österreich sehr hohe Teilzeitquote bei Frauen von 49,6 Prozent. Hier gelte es durch den Ausbau der Kinderbetreuung die Erwerbsarbeit von Frauen zu erhöhen. „Auch bei der qualifizierte Zuwanderung und Bewerbung des Arbeitsstandortes Österreich müssen wir ansetzen. Wenn Betriebe Mitarbeiter:innen im Ausland finden, sollten die rechtlichen Rahmenbedingungen dies ermöglichen und nicht verhindern“, sagt Kopf. Denn diese Arbeitskräfte schaffen wiederum Wertschöpfung und Wohlstand in Österreich.

„Wir wissen, dass nicht alle Maßnahmen von heute auf morgen wirken. Aber wir müssen für mehr Anreize und bessere Rahmenbedingen sorgen, um die vorhandenen Möglichkeiten am Arbeitsmarkt optimal zu nutzen“, betont Kopf. (PWK044/DFS)

 

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