Nachhaltige Karrieren in der Langzeitpflege im Forschungsfokus

Im aktuellen Forschungsprojekt des IMC Krems „LINK – Langzeitpflege: Implikationen für nachhaltige Karrieren in der Langzeitpflege“ wird untersucht, wie Karrieren von Pflegekräften nachhaltig gestaltet werden können, sodass diese physisch und psychisch gesund bleiben und produktiv arbeiten können.

Drohender Ausstieg aus dem Beruf

Die Langzeitpflege steht vor Herausforderungen, die sich durch die COVID-19 Krise noch weiter verschärft haben. Der demografische Wandel, der international zu beobachtende Fachkräftemangel und die Zusatzbelastungen durch COVID-19 sind nur ein paar Schlagworte hierzu. All dies führt laut einem aktuellen Bericht des Sozialministeriums dazu, dass ca. 16% der Beschäftigten in der Langzeitpflege ernsthaft über einen Ausstieg aus dem Beruf nachdenken. 

Nachhaltige Arbeitswelten gestalten 

Ein Forschungsteam des IMC Krems (Projektleiter Manfred Pferzinger, Alexander Braun, Markus Latzke, Adelheid Schönthaler) arbeitet – gemeinsam mit Pflegekräften in der Langzeitpflege – an der Gestaltung nachhaltiger Arbeits- und Lebenswelten. Das aktuell laufende Forschungsprojekt „LINK – Langzeitpflege: Implikationen für nachhaltige Karrieren“ wird durch den Projektfonds Arbeit 4.0 der AK Niederösterreich gefördert. „Mit jeder Pflegekraft, die sich gegen den Beruf entscheidet, verlieren wir eine wertvolle Fachkraft. Das kann durch attraktivere Arbeitswelten verhindert werden“, befürwortet Ulrike Prommer, Geschäftsführerin des IMC Krems, das Forschungsprojekt.

Im Zuge eines transdisziplinären Mixed-Methods Forschungsdesigns wurden in drei Phasen Handlungsfelder identifiziert und Ansatzpunkte für nachhaltige Karrieren in der Langzeitpflege aufgezeigt. Hierfür wurden Pflegekräfte, ausgestiegene Pflegekräfte und deren betriebliche Vertretung im Forschungsprozess aktiv miteinbezogen, sodass ein tiefes Verständnis für Problemstellungen aus Sicht von Betroffenen generiert wird. Basierend darauf wurden Lösungen erarbeitet und zugänglich gemacht.

Befragung im Bereich der Langzeitpflege

Die ersten Ergebnisse zeigen hierbei, dass die Stabilität bei der Dienstplanung, steigende Ansprüche an Pflegekräfte und das vermittelte Bild der Langzeitpflege in der theoretischen und praktischen Ausbildung als Handlungsfelder genannt werden können. Des Weiteren wird thematisiert, was aus den Erfahrungen in der Pandemie gelernt werden kann. Ergänzend wurden mehrere Workshops angeboten, bei denen Pflegekräfte die Möglichkeit hatten, aktiv an Lösungsansätzen mitzuarbeiten.

Derzeit wird eine quantitative Fragebogenerhebung zu den Themenschwerpunkten Gesundheit, Zufriedenheit und Produktivität in der Langzeitpflege sowie potenzielle Lösungsansätze durchgeführt. Teilnehmen können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Bereich der Langzeitpflege unter https://ww2.unipark.de/uc/team_igmt/6a5c/ . Die Befragung dauert ca. 15 Minuten, die Daten werden anonym erhoben und vertraulich behandelt.

Das Projekt befindet sich in der Endphase und die Ergebnisse werden bis Ende April 2023 erwartet.

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