ORF-„matinee“ am 5. Februar: Klangreise durch Rumänien anlässlich Kulturhauptstadt Temeswar, Porträt Felix Mitterer zum 75. Geburtstag

Wien (OTS) – Die von Peter Schneeberger präsentierte „matinee“ am Sonntag, dem 5. Februar 2023, um 9.05 Uhr in ORF 2 unternimmt zunächst „Zwischen Zeiten und Welten – Eine Klangreise durch Rumänien“, die den Facettenreichtum der Musik Rumäniens zeigt und dabei auch in eine der drei heurigen Kulturhauptstädte, nach Timișoara oder zu Deutsch Temeswar in Westrumänien, führt. Das anschließende Porträt „Ich bin ein Glückskind – Felix Mitterer im Gespräch mit Susanna Schwarzer“ (10.05 Uhr) würdigt den Tiroler Erfolgsautor zum 75. Geburtstag (Details zum ORF-Schwerpunkt unter presse.orf.at). Auf „Die Kulturwoche“ (10.35 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps folgt abschließend ein Kurzfilm über „Mosaik-Kunst in Italien – Werke für die Ewigkeit“ (10.50 Uhr).

„Zwischen Zeiten und Welten – Eine Klangreise durch Rumänien“ (9.05 Uhr)

Rumänien ist ein Land der Gegensätze. Da ist die pulsierende Millionenmetropole Bukarest mit ihren schicken Boutiquen, Cafés und einer bunten Kulturszene. Oder das malerische Temeswar, wo sich das Erbe der österreich-ungarischen Monarchie in der Barock- und Jugendstilarchitektur spiegelt. 2023 ist die Stadt, in der sich der Funke der rumänischen Revolution von 1989 entzündete, europäische Kulturhauptstadt. Es gibt aber auch verschlafene Bergdörfer in den Karpaten, in denen die Zeit wie stehen geblieben scheint und die Menschen sich noch mit Pferdekutschen auf den Weg in den nächsten Ort begeben.
So vielfältig wie das Land zeigt sich auch die Musikkultur Rumäniens, die bis heute erstaunlich wenig Aufmerksamkeit erfährt. Einige kennen den Dirigenten Sergiu Celibidache, den erst vergangenes Jahr verstorbenen Pianisten Radu Lupu und natürlich George Enescu, den Nationalkomponisten. Doch nur wenige haben schon einmal den orthodoxen Chorgesang der Mönche aus den Moldawa-Klöstern gehört, die langgezogenen Töne der Tulnic-Bläserinnnen in Transsylvanien oder das virtuose Saitenspiel der Lautari.
Auch die klassische Moderne, die George Enescu im 20. Jahrhundert begründete, indem er die Volksmusik seiner Heimat mit westeuropäischer Klangsprache fusionierte, hat in Rumänien ihren Platz. Der Komponist Dan Dediu und der Pianist Daniel Ciobanu unterstreichen die Einzigartigkeit der rumänischen Musik. Ciobanu gehört zu einer jungen Generation von Musikerinnen und Musikern, die die Musikszene Rumäniens mit Energie, Können und Humor beleben. Der Film von Günter Atteln zeigt den eindrucksvollen Facettenreichtum der Musikkultur Rumäniens.

„Ich bin ein Glückskind – Felix Mitterer im Gespräch mit Susanna Schwarzer“ (10.05 Uhr)

Er gilt als Poet des Volkes. Einfühlsam und präzise schildert er in seinen Werken die Welt der kleinen Leute, ein feinfühliger und genauer Beobachter, der den Menschen vor allem in die Herzen blickt. „Ich mache Theater nicht gegen, sondern für die Menschen“, so Felix Mitterer im Gespräch mit Susanna Schwarzer, das anlässlich seines 70. Geburtstags entstand. Geboren in ärmsten Verhältnissen fühlt er sich Zeit seines Lebens als Außenseiter, als einer, der nicht dazugehört. Schon früh findet er Trost in der Literatur, flüchtet sich in die Welt der Fantasie und beschließt, Schriftsteller zu werden. Ein Traum, der ihn nie verlässt. 1977 gelingt ihm mit „Kein Platz für Idioten“ der Durchbruch, mit der „Piefke-Saga“ wird er in den 1990er Jahren zum gefeierten Autor. Dabei versucht er nie zu gefallen, er charakterisiert Menschen und kritisiert dabei immer wieder die Umstände, die sie zu dem machen, was sie sind. Oft sozial Benachteiligte, Außenseiter der Gesellschaft; es sind ambivalente Figuren, die ihn interessieren. „Die Geschichten finden mich“, so Mitterer, der sich in seinen Stücken auch immer wieder mit realen Personen auseinandersetzt – wie der Schauspielerin Dorothea Neff oder dem Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter. „Ich bin ein Schreibarbeiter“, sagt er von sich, „und als solcher hab ich immer daran geglaubt, dass Literatur etwas verändern kann.“ Am 6. Februar feiert Felix Mitterer seinen 75. Geburtstag.

„Mosaik-Kunst in Italien – Werke für die Ewigkeit“ (10.50 Uhr)

Die kleine italienische Stadt Spilimbergo in der Region Friaul-Julisch-Venetien, auf einem Plateau im Umland des naturbelassenen Flusses Tagliamento gelegen, ist bekannt für ihre Mosaik-Schule. 1922 in Spilimbergo gegründet, wurde diese bis nach dem Zweiten Weltkrieg nur von Männern besucht. Heute hingegen sind etwa 70 Prozent der Studierenden weiblich. Kunstbegabte aus aller Welt können hier in drei Jahren zu Mosaikmeisterinnen und -meistern ausgebildet werden.
Die Mosaik-Gestaltung hat in Spilimbergo eine lange Tradition, wie der Film von Björn Kölz und Gernot Stadler zeigt. Schon im 16. Jahrhundert gingen die Künstler zum nahegelegenen Tagliamento, um dort Steine für ihre Werke zu sammeln.

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