Steinacker: Kinderschutz geht uns alle an

"Kinderschutz geht uns alle an", hob heute, Dienstag, ÖVP-Justizsprecherin Abg. Mag. Michaela Steinacker in der Aktuellen Stunde zum Thema "Kein Kind darf Opfer werden – Justiz-Maßnahmen zum Kinderschutz" im Plenum des Nationalrats das geplante Maßnahmenpaket zum besseren Schutz für Kinder und Jugendliche hervor. Gesetze alleine würden bedauerlicherweise nicht helfen. "In Österreich gibt es leider Anlassfälle, die dieses umfassende Maßnahmenpaket zum Schutz von Kindern vor Gewalt – mit dem Fokus auf sexuelle Gewalt – nun beschleunigt haben." Es brauche Prävention und ein Vorgehen gegen die Darstellung von Kindesmissbrauch im Internet – vor allem aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung sei dies ein schwerwiegendes Problem.

"Der Zugang zu Materialien des Kindesmissbrauchs, die Verbreitung und die Konsumation sind leicht durch Mausklick möglich. Zudem können durch spezielle Apps realistische Missbrauchsvideos erstellt werden. Jedes neuerliche Ansehen eines Missbrauchsbildes missbraucht das Kind noch einmal", zeigte sich Steinacker entsetzt. "Daher müssen die Maßnahmen insbesondere bei der Prävention von Gewalt und Übergriffen ansetzen", dankte die Abgeordnete jenen Vereinen und Organisationen, die bereits in diesem Bereich tätig sind.

Steinacker hob zum Beispiel ein Konzept zum Schutz von Kindern und Jugendlichen in der Sportunion hervor. Dieses beinhalte unter anderem Bewusstseinsbildung und Maßnahmen wie Schulungen zum Thema Prävention vor sexualisierter Gewalt und mindestens zwei Übungsleiter pro Gruppe in Feriencamps. Neben der sportlichen Qualifikation werde das Vorliegen von erweiterten Strafregisterauszügen für Trainer verlangt, und in den Landesverbänden stünden sogenannte "Multiplikatorinnen" als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Justizsprecherin wies zudem darauf hin, dass es auch im Bereich der Schule klare Verhaltensregeln geben müsse.

Die geplante österreichweite Kampagne zum Thema Kinderschutz müsse aber auch bei den Kindern und Jugendlichen selbst ankommen – durch jene Kanäle, die sie täglich nützen. Erwachsene sollen im Rahmen der Kampagne auf Anzeichen von Gewalt und Missbrauch sensibilisiert werden und Informationen über Handlungsmöglichkeiten und Anlaufstellen erhalten.

Es brauche zudem Spezialisten in den Landeskriminalämtern für die Ermittlungen, insbesondere auch im Cyber-Bereich, und die Justizsprecherin dankte allen Kriminalpolizistinnen und Kriminalpolizisten, die diese schwierige Ermittlungsarbeit – "eine enorme Belastung" – jetzt schon erledigen. Ihnen würden nun Tools in die Hand gegeben, damit sie diese Strafverfolgung noch besser bewältigen können.

"Das Maßnahmenpaket der Bundesregierung ist ein gelungener Vorschlag zum besseren Schutz für Kinder und Jugendliche vor sexueller Gewalt und soll entsprechend sensibilisieren. Wir alle sind gefordert, unsere Kinder und Jugendlichen vor jeder Art von Gewalt bestmöglich zu schützen", appellierte Steinacker abschließend an alle Parteien, dabei mitzuhelfen. (Schluss)

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